Zu „Europa-Befürworter leben in Großbritannien gefährlich“ vom 31. Dezember:

Der Brexit kommt nun, geordnet oder nicht. Unter anderem dieser Bericht sollte doch Wecksignal sein, darin enorme Chancen für Deutschland zu sehen. Ich würde nun erwarten, dass die Wirtschaftsverbände, insbesondere die Kammern, die Schubladen endlich aufmachen, um Konzepte und Einladungen herauszuholen. Die Vorbereitungszeit war nun lang genug, und es liegt auf der Hand, die 3,8 Millionen in Großbritannien lebenden EU-Fachkräfte in Handwerk, Pflege, Medizin etc., umgehend aktiv über Dover und Calais nach Deutschland zu lotsen.

Sven Hansmeier, Königslutter

Zum Leserbrief „Vielen bleibt nur der Gang aufs Sozialamt“ vom 4. Januar:

Zugegeben, auf den ersten Blick sieht es tatsächlich so aus, als ob Beamte ihre Altersvorsorge und einen großen Teil ihrer Krankenversicherungskosten „geschenkt“ bekommen. Denen, die sich diese Stammtischpolemik zu eigen machen, kann man daher auch nicht wirklich böse sein. Sie wissen es nicht besser. Der Sache dienlicher wäre es indes, für Aufklärung zu sorgen. Denn als im November 1951, nach dem sogenannten „Eckmannvergleich“ die angemessene Höhe der Beamtenbesoldung festgesetzt wurde, kürzte man diese gleich einmal um 7 Prozent. 1957 wurde die Besoldung um weitere 7 Prozent gekürzt. In den neunziger Jahren wurden dann die Gehaltserhöhungen des öffentlichen Dienstes entweder später, gekürzt oder gar nicht mehr an Beamte weitergegeben. Auch beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld vermelden die meisten Beamten Kleingeld oder gar Fehlanzeige, dafür sind aber bis zu 42 Wochenarbeitsstunden abzuleisten! Und wer jetzt noch berücksichtigt, dass sich Arbeitgeber und -nehmer den Rentenbeitrag teilen, der wird kaum auf die Idee kommen, nochmals zusätzliche „Renten- und Krankenversicherungsbeiträge für Beamte“ zu fordern. Um diese aufzubringen, müssten Beamte erst einmal das verdienen, was ihnen eigentlich zusteht und quasi seit Jahrzehnten vorenthalten wurde!

Michael Lotsch, Salzgitter

Zum Artikel „Die Spitze einer Entwicklung“ vom 3. Januar über die Auto-Attacke von Bottrop:

Die Basis eines weitreichenden gesellschaftlichen Friedens bedarf eines breiten Vertrauens und des Respektes in alle Staatsgewalten, aber genau hier zeigt sich immer deutlicher ein gefährlicher Schwund im Volk, in dem leider auch Fremdenhass und Rassismus schlimmstens gedeihen!

Anstatt seitens der Politik endlich dem Volk reinen Wein einzuschenken, sprich dieses aufrichtig aufzuklären, wird der Hass auf alles Fremde auch noch damit gedüngt, indem man vorgaukelt, dass Legislative, Judikative und Exekutive im Land derzeit etwas könnten, was sie eben zum Glück nicht können – nämlich den Artikel 1 unseres Grundgesetzes einfach mal so eben auszuhebeln. Und da ist mal wieder Horst Seehofer ganz vorne weg! Das einzig richtige Mittel wäre, unsere Strafgesetzgebung gegenüber Straftätern aller Couleur endlich unmissverständlich anzuwenden.

Rüdiger Reupke, Isenbüttel

Zu „Petry hofft auf ihr blaues Wunder“ vom 3. Januar:

Frauke Petry half, die AfD nach rechts zu verschieben. Ganz bewusst machte sie mit dem völkisch-nationalistischen Flügel der AfD gemeinsame Sache, um im Juli 2015 den Lucke-Flügel zu besiegen. Im September 2017 wurde sie selbst zum Opfer der neuen Machtverhältnisse und verlor gegen („Vogelschiss“-) Gauland und („Schandmal“-) Höcke, der seine rechtsradikalen Unterstützer unter anderem von Pegida und aus den Kreisen ehemaliger NPD’ler aufgeboten hatte.

Diethelm Krause-Hotopp,
Destedt

Zu „Zweifel an Zahnspangen-Nutzen“ vom 4. Januar:

Da frage ich mich, warum diese Diskussion erst jetzt auftaucht. Seit Jahrzehnten haben sich die Kieferorthopäden eine goldene Nase mit leider manchmal auch sehr zweifelhaften „Erfolgen“ verdient. Meine weit über 30-jährigen Kinder sind seinerzeit schon nur geradeso zufriedenstellend behandelt worden, und die Symbiose zwischen Zahnarzt und Kieferorthopäde scheint immer noch florierend zu funktionieren. Es wird Zeit, dass die Standards, die ja auch schon vor Jahrzehnten gelten sollten, mal wieder zu erneuern und vor allem einer konsequenten Kontrolle zu unterziehen bspw. durch den Zahler – überwiegend wohl die Krankenkassen.

Gisela Kamp, Braunschweig