Zu „SPD will Schülerticket: Für einen Euro pro Tag durch die Region“ vom 25. Oktober:

Ich finde die SPD-Forderung, die Tickets für die Nutzung von Bus und Bahn für Schüler für einen Euro pro Tag (Wiener Modell) zu ermöglichen, sehr gut. Mit diesem günstigen Einstieg in die Nutzung des ÖPNV werden die Schüler dann vielleicht nicht mehr so schnell im Alter von 18 Jahren Bus und Bahn die kalte Schulter zeigen und mit dem Auto fahren. Ich würde das Angebot sogar noch weiter ausbauen: Auch das Sozialticket sollte eingeführt werden. Wo ist da der Unterschied? Und die Nutzung der Stadtbusse sollte ebenso über diesen leichten Einstieg über diesen Preis ermöglicht werden. Für alle. Ein Ticket für den Bus muss weniger als die Parkplatzgebühren kosten. Mit dem Bußgeld von VW (eine Milliarde Euro) lässt sich schon einmal etliches bewirken.

Und übrigens, das Risiko in einem Bus verletzt zu werden, ist wesentlich geringer als bei einer Autofahrt. So wird auch ein Hauptgrund für den Kauf eines SUV relativiert – die Sicherheit. Darüber hinaus wird mehr und mehr die Innenstadt für den Menschen attraktiver gestaltet. Das Auto wird hier nicht mehr den Stellenwert besitzen.

Martin Zimmermann, Wolfenbüttel

Schüler im ländlichen Raum werden abgehängt

Auch dazu:

Schülerticket für einen Euro pro Tag, das hört sich doch wunderbar an. Dann können sich die Jugendlichen in den Ballungsgebieten der Region kostengünstig frei bewegen und müssen nicht gefahren werden.

Was aber machen die Schüler in den ländlichen Räumen? Vor allem in den Ferien und an schulfreien Tagen, wenn den ganzen Tag kein Bus mehr verkehrt? Bekommen sie die Subventionen der Schüler, die in den Ballungsräumen wohnen ausgezahlt, um Sammeltaxen oder ähnliche Fahrmöglichkeiten zu organisieren und zu entlohnen? Hier wird populistisch schnell geschossen und die Bewohner im ländlichen Raum abgehängt.

Ein weiterer Grund für junge Familien den ländlichen Raum zu meiden und somit weiter zur Entvölkerung beizutragen. Hier wäre es doch angezeigt, dass die Politik sich ein bis zwei Gedanken mehr macht und nicht nur auf Klienteljagd geht.

Es wäre ehrenhaft, wenn auch Lösungen für den Nahverkehr im ländlichen Raum gefunden würden und dieses nicht den Ehrenamtlichen, die regionale Lösungen finden und anbieten, überlassen bliebe.

Klaus-Peter Fischer, Gifhorn

Saudi-Arabien ist diesmal zu weit gegangen

Zu „Saudische Behörden: Tötung Khashoggis war geplant“ vom 26. Oktober:

Jedes Kind weiß, wer dafür verantwortlich ist, dass Jamal Khashoggi brutal und barbarisch sterben musste. Wie man so schön auf gut Deutsch sagt: Der Fisch stinkt vom Kopf her. Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie, und nichts läuft ohne den Kronprinzen Mohammed bin Salman. Nur weil die Saudis reich und mächtig sind, haben alle Angst. Dieses Mal sind die Saudis zu weit gegangen.

Über 7000 verzweifelte, hungrige und durstige Latinos marschieren durch Mexiko Richtung „gelobtes Land“ (USA). Eins ist sicher, an der Grenze werden sie nicht mit humanitärer Hilfe, wie zum Beispiel in Deutschland im Herbst 2015 empfangen werden. Soldaten mit geladenen Schießgewehren werden sie herzlich willkommen heißen.

Glen Mapp, Weddel

Russische Diplomaten wären längst nach Hause geschickt worden

Auch zu Khashoggi:

Wie politisch korrupt die demokratischen Staaten in Wirklichkeit sind, zeigt deutlich der Fall Khashoggi. Als es um Russland ging, war die Demokratie-Welt sich gleich einig. Sogar ohne irgendwelche Beweise zu haben, hat man beschlossen, Hunderte von Diplomaten sofort nach Hause zu schicken. Und jetzt?! Einfach nur ekelhaft!

Alexander Maier, Wolfenbüttel

Saudische Herrscherfamilie sollte geächtet werden

Zu demselben Thema:

Die Tat ist so ungeheuerlich, dass sie nach Veröffentlichung kaum glaubhaft erschien! So grausam, so unmenschlich, so barbarisch. Saudi Arabien steckt noch immer im tiefsten Mittelalter! Mit welcher teuflischen List sie Jamal Khashoggi in das Konsulat lockten, zeigt die hässliche Fratze einer Herrscherfamilie, die geächtet, aber nicht in die Hauptstädte der Welt eingeladen gehört. Ihre Erklärung, dass bei einem außer Kontrolle geratenen Verhör „unabsichtlich“ das Leben des Journalisten beendet wurde, ist gleichbedeutend mit einem Rotz in die Gesichter der Weltpolitiker. Wer das glaubt und dies durchgehen lässt, ist eine Schande seiner selbst.

Was für eine Ironie des Schicksals! Ausgerechnet Erdogan, der Demagoge persönlich, trump(ft) jetzt als der Anwalt der Journalisten auf und liest den Königen der Barbaren die Leviten. Ein undemokratischer Führer seines Landes spielt sich zum Sprachrohr der Menschenrechte auf. Dennoch muss hier der türkischen Regierung Respekt gezollt werden, wie offensiv und zielstrebig sie damit umgegangen ist. Ich erinnere mich noch zu deutlich daran, wie unsere Regierung im NSA-Skandal den USA lenorweichgespült die Meinung vorgehüstelt hat.

Dincer Dinc, Salzgitter