Zu „Land übernimmt Speere-Museum“ vom 23. Oktober:

Die Übernahme des Paläons in die Regie des Landes Niedersachsen entspricht der Bedeutung der Funde. Die Stadt Schöningen und der Landkreis Helmstedt sind mit der Verantwortung, vor allem der finanziellen, überfordert, und natürlich müssen solche kulturellen Einrichtungen auch mit Steuermitteln unterstützt werden.

Ein großer Dank geht an alle, die mit viel Energie, Arbeit und Mut sich dafür eingesetzt haben, dass das Paläon gebaut wird und die Speere nahe am Fundort ausgestellt werden können. Das Land hat sicher mehr Möglichkeiten, das Museum bekannter zu machen. Die hervorragende Arbeit der dort tätigen Wissenschaftler und der anderen Mitarbeiter wird so gesichert.

Silvia Thoma, Twieflingen

Schöningen fehlt ein Bahnanschluss

Zu demselben Thema:

Es ist sehr erfreulich, dass das Land diese bedeutende Einrichtung übernehmen will, sehr erfreulich auch Ihre ausführliche Berichterstattung. Ein wichtiges Thema jedoch wird überhaupt nicht erwähnt. Weder die zitierte Prominenz, noch Ihr Chefredakteur machen auf das Problem dieser abgelegenen Stätte aufmerksam: Wie erreicht ein Hannoveraner, ein Wolfsburger, ein Magdeburger, gar ein Braunschweiger Schöningen? Mit dem PKW, mit dem Bus ist das möglich, doch nicht jeder kann oder will sich auf solche Art in diese Ecke des Landes bewegen. Die Stadt Schöningen hat keinen Bahnanschluss! Die Besucherzahlen im Paläon gehen zurück, könnten die fehlenden Bahngleise der Grund sein? Warum wird diese unmögliche Situation in Ihrer Berichterstattung nicht aufgegriffen?

Rolf Owczarski, Helmstedt

Auch dazu:

Dieses pompöse Gebäude wird für den Normalbürger durch die unaufhörliche, anmaßende Behauptung, ein Lichtblick zu sein, auch nicht interessanter. Es wäre damals vernünftiger gewesen, alles nach Hannover zu bringen als dem Steuerzahler auf ewig einen Finanzsack um den Hals zu hängen. Die Zahlenspielerei mit zahlungsbereiten Besuchern und herangeschleiften Schülern hat die Vermarktung des Spiegelpalastes in die Insolvenz getrieben.

Ulrich Fellecke, Helmstedt

Speere wären in Braunschweig gut aufgehoben

Zu „Steuerzahlerbund gegen Paläon-Pläne“ vom 24. Oktober:

Zu Recht prangert der Steuerzahlerbund die beabsichtigte Übernahme des Subventionsgrabes durch das Land Niedersachsen an. Millionen wurden investiert in der Hoffnung, das Projekt trage sich bald infolge von Eintrittsgeldern

selbst. Diese Kalkulation ging nicht auf, rote Zahlen sind an der Tagesordnung zulasten der Steuerzahler – und

in Zukunft weiter so? In Braunschweig gibt es mehrere Museen. Eines davon hätte die archäologischen Speere sicher aufgenommen und wäre damit eine neue Attraktion für mehr Besucher als auf dem Land gewesen.

Die damalige Wulff-Regierung stellte im Jahr 2009 als Investitionsanschub 15 Millionen in Aussicht und 500 000 Euro

Projektmittel pro Jahr, die noch auf 800 000 Euro erhöht werden sollen. Was für ein Fass ohne Boden.

Unsere Politiker frohlocken schon jetzt über die Abwälzung der Übernahmekosten an das Land Niedersachsen. Hoffentlich bleibt der Steuerzahlerbund weiter an der weiteren Steuerverschwendung dran und nennt die Verantwortlichen der Fehlinvestition, damit diese sich nicht aus der Verantwortung stehlen können.

Peter Hamann, Vechelde-Alvesse

Ein Ort zum Welterbe der Menschheit

Ebenfalls zu diesem Thema:

Wir sind ein so reiches Land – und das Paläon ein so wunderbares, modernes, interessantes Museum. Schon von außen überkommt den Besucher eine große Faszination. Eben ein Ort zum „Welterbe der Menschheit“. Die Architektur, die Weite der Umgebung, passen. So etwas muss langfristig unterstützt werden! Bitte nicht halbherzig.

Es hakt bei der Anfahrt durch den Ort. Optisch nachgearbeitet werden muss bei der „Anfahrt“ durch den Ort zum Paläon. Geradezu einen Kontrast zum Museum als absoluter Hingucker bilden die heruntergekommenen Gebäude entlang der Straße im Ort. Und so würde ich es sehr begrüßen, wenn hierbei – auch vom Land Niedersachsen – ein wenig unter die Arme gegriffen werden würde.

Wir fahren immer wieder gerne hin und werben bei Bekannten und Freunden für diesen lehrreichen Ort. Es hat mich sehr froh gemacht, in Ihrer Zeitung zu lesen, dass „die Zukunft des Paläon gesichert sei“. Und ich hoffe, dass die finanzielle Seite des Museums zufriedenstellend bedient wird und alle dort Angestellten mit Herzblut dabei bleiben können, um die Pflege der Inneneinrichtung und Außenanlage, die vielfältig möglichen Kontakte mit den Besuchern (Führungen, Projekte, Restaurant/Café u.a.), die Forschung weiterhin umzusetzen. Denn, dass das gut klappt, den Eindruck hatte ich bislang bei jedem Besuch.

Regina Burgdorf-Köneke, Eicklingen

Auch dazu:

Wie kurzsichtig ist das denn! Eine einmalige Chance für Niedersachsen kann durch den Bund für Steuerzahler ein für alle mal vertan werden? Seit sechs Jahren bekommt eine kleine Auswahl Medizinstudenten in Oldenburg 50 Millionen jährlich für eine Spezialausbildung, ohne eine wirkliche Zukunftsperspektive zu haben, und 300 000 Jahre alte Speere aus unserer Gegend sind es nicht wert? Ach ja, es sind ja nur „Holzlatten“ und „Stöcke“ (Ex-Finanzminister Möllring, CDU), und die Autoindustrie betrifft es auch nicht! In was für einer Zeit leben wir?

Frauke Wittekopf, Vechelde