Zu „Die Asse wird immer instabiler“ vom 19. September:

Mit der Lex Asse versucht die Politik die Gutmenschen, die natürlich durch den eingelagerten, hochbrisanten Atommüll in höchster Sorge sind, durch eine beschlossene Rückholung zu befriedigen! Für die Fachwelt ist diese Forderung der Politik völlig utopisch. Bevor tatsächlich die im Artikel klar aufgezeigte fehlende Standsicherheit für mich nicht überraschend zur Katastrophe führt, sollte der Schacht so schnell wie möglich verfüllt werden. Außerdem könnte man in Zonen des stark gestörten Nebengebirges gezielt mit Zementinjektionen das Eindringen von Wasser reduzieren. Der Bürger könnte sich in wenigen Jahren wieder sicher fühlen und der Staat würde nicht völlig unsinniger Weise viele Milliarden an Steuergeldern in den Sand setzen.

Dr. Dietrich Mietens, Salzgitter

Bewohner der Asse werden hingehalten

Auch zu diesem Artikel:

Man kann nur noch den Kopf schütteln und lachen, wenn es nicht so ernst wäre. Seit gut 30 Jahren führt jeder neue Bundesumweltminister – egal von welcher Partei – eine Pilgerfahrt nach Wolfenbüttel und Salzgitter durch. Dort lässt er sich mit einem weißen Helm und Bergarbeitermontur von der Presse fotografieren und verabschiedet sich. Das war es dann aber auch. Man hat die Leute wieder mal geschickt hingehalten und natürlich nur Versprechen unter Vorbehalt machen können.

Wie lange wollen wir das noch dulden? Für jeden Bewohner in diesem Gebiet ist doch diese Verzögerungspolitik ein Faustschlag ins Gesicht. Ebenso bei Schacht Konrad, wo die Bewohner und Anrainer mit Geldversprechen mundtot gemacht werden sollen. Nicht wir werden die Folgen dieser verfehlten Umweltpolitik noch erleben, aber unsere Kinder. Darum wehret den Anfängen, geht zur Wahl, nur so können wir diese sogenannten Freizeitpolitiker abstrafen.

Karl Kurz, Salzgitter

Braunkohlekraftwerke schaden nicht nur dem Klima

Zum Leserbrief „Wer bestimmt unsere Rechtsordnung?“ vom 17. September:

Die beiden Braunkohlekraftwerke, die in Deutschland das meiste Quecksilber ausstoßen, stehen in der Nähe des Hambacher Forsts bzw. der dortigen Tagebaue. 2013 stießen sie zusammen 1194 kg (667 und 527 kg) Quecksilber aus. In der Region stehen noch zwei weitere mit „nur“ 227 kg und 68,6 kg Quecksilberausstoß. Sie alle gehören RWE. Bei diesen Emissionen dürfte klar sein, dass Braunkohlekraftwerke nicht nur schädlich für das Klima sind.

Viele Kommunen im Westen sind RWE-Großaktionäre, deshalb gibt es gewählte Politiker, die den Kohleausstieg trotz der Umweltbelastungen aus wirtschaftlichen Gründen fürchten.

Deshalb sehe ich – anders als der Leserbriefschreiber – die Notwendigkeit, dass Bürgerinnen und Bürger (und damit auch Bürgerinitiativen und Umweltverbände) darauf achten, dass die vom Volk gewählten Abgeordneten der Parlamente und auch die in den kommunalen Gremien nicht nur im Interesse der Energie- bzw. Wirtschaftsunternehmen entscheiden. Das sollten wir im Weltatomerbe Braunschweiger Land doch wissen.

Eleonore Bischoff, Wolfenbüttel

E-Mobilität werden Knüppel in den Weg gelegt

Zu „Deutschland verpasst E-Auto-Ziel“ vom 20. September:

Dass das Ziel von einer Million E-Autos verfehlt wird, verwundert niemanden, der sich ernsthaft für ein solches Fahrzeug interessiert. Das Reichweitenargument zählt allerdings nicht. Schon heute ist vom Grundsatz her bequemes Reisen auf Langstrecke möglich. Ich selbst habe in den letzten drei Monaten mehr als 5000 km rein elektrisch zurückgelegt. Ich bin aber auch in der glücklichen Situation, einigermaßen schnell an ein E-Auto gekommen zu sein. Die Hersteller bedienen den deutschen Markt momentan nur in so homöopathischen Dosen, dass es kaum der Rede wert ist. Wartezeiten von mehr als einem Jahr sind die Regel, nicht die Ausnahme. Hat man dann ein solches Auto erworben, geht das Lade-Chaos los. Jedes Stadtwerk kocht sein eigenes Süppchen, man benötigt zig Apps oder RFID-Karten, Preistransparenz ist nicht gegeben. Denjenigen Anbietern, die versuchen, den Markt kundenfreundlich zu gestalten und zu vereinheitlichen, werden nun unter dem Stichwort „Eichrecht“ Knüppel zwischen die Beine geworfen. Häufig werden nun zwangsweise Ladepauschalen von zehn oder mehr Euro verlangt, egal, wieviel man lädt. An der Tankstelle würde das vergleichsweise bedeuten, man muss für einen Kleinwagen immer 100 Euro pauschal bezahlen, obwohl nur für 50 Euro Benzin in den Tank passt. Irre, oder? 100 000 Ladepunkte sind ein hehres Ziel – ohne Verfügbarkeit von E-Autos und Regulierung im Bezahlsystem werden allerdings auch die der E-Mobilität nicht helfen.

Benjamin Weiberg, Vechelde

Mehr Gelassenheit bei Abgaswerten

Zu „Regierung; 1,3 Millionen Autos von Diesel-Fahrverboten betroffen“ vom 17. September:

Nach meiner Meinung täte es allen Beteiligten gut, etwas mehr Gelassenheit an den Tag zu legen. In vier bis sechs Jahren sind die Kraftfahrzeuge mit älteren Abgaswerten gegen Fahrzeuge mit neuester Technologie ausgetauscht und fahren nicht mehr in Deutschland. Einzig Oldtimer, Baufahrzeuge und kommunale Fahrzeug, die üblicherweise länger genutzt werden, sind dann noch im Einsatz. Damit erledigt sich die jetzt hochgezogene Abgasaufregung im Zeitverlauf von ganz allein. Dasselbe gilt für weitere Verschärfungen der Abgaswerte.

Thomas Martin, Wendeburg