Zu „Neue Runde im Unions-Streit“ und zum Leitartikel „Keine Unterstellungen“ vom 7. September:

Es ist nahezu unerheblich, ob und inwiefern Seehofers Aussage, dass die „Migration die Mutter aller Probleme“ sei, nun gegen die Bundeskanzlerin gerichtet oder Teil des bayerischen Wahlkampfes ist. In erster Linie ist es absolut unerträglich, wenn ein Innenminister sich auf ein solch Menschen verachtendes Niveau begibt. Viele Menschen in unserem Land benötigen endlich mal eine sachlich korrekte Aufklärung zu vielen politischen Themen. Die AfD macht ja schon genau das Gegenteil, und nun Seehofer auch. Diese dreiste und billige Form beschädigt das Amt eines Bundesministers, die des Bundesinnenministers insbesondere.

Der alte Mann Seehofer, was immer ihn noch umtreibt, seinen Lebensabend nicht schon längst am Starnberger See zu verbringen, sollte nun, wenn er noch einen Funken Anstand besitzt, zurücktreten. Es ist genug. Denn wenn man nichts zu sagen weiß, einfach mal den Mund halten.

Dr. Jörg Bendisch, Braunschweig

Die Flüchtlingspolitik macht rechte Parteien stark

Zu demselben Thema:

Innenminister Seehofer hat Recht. Die „Mutter aller politischen Probleme“ sind die Flüchtlinge. Allerdings nicht die Migrationspolitik im Allgemeinen, denn die hat sich inzwischen vollkommen geändert. Es war der Flüchtlings-Super-Gau von 2015, als Hunderttausende Flüchtlinge in unser Land kamen. Menschlich absolut verständlich, politisch eine Katastrophe. Das Schengener Abkommen wurde gebrochen, Grenzkontrollen innerhalb der EU wieder eingeführt. Deutschland war mit der Masse an hilfsbedürftigen Menschen in jeder Beziehung überfordert. In der Folge demonstrierten immer mehr Menschen gemeinsam mit Bewegungen wie Pegida, Menschen, die sich in unserem Land zu den Abgehängten und Vernachlässigten zählen. Denn nach den Milliarden für die Rettung von Banken oder kränkelnden EU-Mitgliedsstaaten wurden nun Gelder für Flüchtlinge ausgegeben – warum nicht für bedürftige Bürger dieses Landes? Themen wie bezahlbarer Wohnraum, zu geringe Löhne für viele Berufsgruppen, Leiharbeit, Werksverträge kochten hoch. Warum muss es in einem reichen Land wie unserem Tafeln geben, müssen Ärzte in ihrer Freizeit Obdachlose versorgen? Das und mehr leisten Freiwillige, Ehrenamtliche, der Staat schaut zu. Stark gemacht hat die rechten Parteien in Europa in der Tat nur ein Thema: die Flüchtlingspolitik. Doch nun werden sie zum Sammelbecken der Unzufriedenen, die früher die Lösungen der Probleme von den etablierten Parteien erwartet haben. Wenn eine Partei wie die SPD, die bis Gerhard Schröder als Anwalt der „kleinen Leute“ angesehen wurde, nur noch bei 17 Prozent liegt, kann man davon ausgehen, dass das Vertrauen in die Politik bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung nachhaltig zerstört ist.

Wolfram Buchwald, Gifhorn

Seehofer ist ein notorischer Zündler

Auch dazu:

Sehr geehrter Herr Seehofer,

mit Ihnen als Innenminister hat man leider den Bock zum Gärtner gemacht. Im Interesse unseres Landes wäre es wünschenswert, wenn die Mutti aller Probleme umgehend den Mut und die Kraft aufbrächte, einen notorischen Zündler wie Sie umgehend aus dem Amt zu entfernen. Sie hätten dann Zeit und Gelegenheit, wie gewünscht in Chemnitz als Staatsbürger auf die Straße zu gehen – Seite an Seite mit dem braunen Mob.

Ulrich Willmer, Schwülper

Es fehlt nur noch, dass Seehofer twittert

Ebenfalls zu Seehofer:

Die Zuwanderung ist die „Mutter aller Probleme“, sagt Innenminister Seehofer. Was für eine Wortwahl! Die Antwort lautet: Innenminister Seehofer ist der „Vater aller Probleme“. Um der Landtagswahl in Bayern Willen provoziert Seehofer ständig.

Hoffentlich bietet er mal wieder seinen Rücktritt an, und das geht dann anders aus als beim letzten Mal. Fehlt eigentlich nur noch, dass er wie D.T. twittert.

Dr. Ingo Senger, Braunschweig

Nicht die Demokraten, sondern Republikaner sabotieren Trump

Zu „Bericht: Eigene Leute sabotieren Trumps Politik“ und dem Kommentar „Gefährliche Spiele“ vom 7. September:

Was für ein befremdlicher Kommentar! Nichts, was ich in den neuen Berichten über Trump gelesen habe, deutet darauf hin, dass es die Demokraten sind, die Trumps Verhalten „vorführen“. Vielmehr sind es die eigenen Leute, die unentwegt versuchen, Schaden von den USA und der Welt abzuwenden, die Republikaner, die sich ihrem entsprechenden Eid bei ihrer Amtseinführung verpflichtet fühlen. Da fragt man sich doch, auf welcher Seite der Kommentator steht.

Heike Miethe-Sommer, Braunschweig