Zu „Grindel macht Bierhoff und Löw Druck“ vom 10. Juli:

Das Grindel-Interview im Kicker ist ein Nachtreten gegen einen Spieler, der am Boden liegt, auch wenn er das Foulspiel begangen hat! Das Fehlverhalten der Spieler Özil und Gündogan hat die skandalöse Asylpolitik der Bundesregierung in die Vorbereitung zum Masterplan „Titelverteidigung“ gebracht. Das war eine Dummheit von jungen Menschen, die aber in erster Linie Fußballspieler sind. Wenn aber der Präsident des DFB diese Situation nicht erkennt, dazu noch ein Politiker, dann ist das Unfähigkeit. Hier wäre eine sofortige Maßnahme angebracht, die in der Konsequenz einen Ausschluss der beiden zur Folge hat.

Alles andere ist genau das politische Verhalten der Regierung nach der Devise: „Erst mal abwarten, geht es gut, war alles richtig, geht es daneben, haben wir die Sündenböcke“!

Dieses Verhalten ist verantwortungslos, aber da kommt der Unionspolitiker im DFB-Präsidenten durch! Es gibt nur eine Rote Karte für den Präsidenten, er ist seiner Verantwortung im Amt nicht gerecht geworden.

Hans-Jürgen Wolff, Salzgitter

Ich wünsche der Welt unsere Sorgen

Zu „Pannenstart in WM-Analyse des DFB“ vom 9. Juli:

Um es voraus zu schicken: Mich beunruhigt sehr, dass in Ost und West Herren wie Erdogan und Trump gleich Pilzen aus dem Boden schießen. Und mein Wunsch ist, dass niemand ihnen dabei auch noch die Steigbügel hält, indem er die eigene Popularität zur Verfügung stellt. Allerdings hat Mesut Özil zu einer solchen Eselei und zu einer freien politischen Meinungsäußerung das gleiche Recht, wie sehr viel gewichtigere, politische andere Leute auch! Ich kann die Aufregung darum nicht verstehen.

Ich erinnere mich, dass vor einigen Jahren eine gut gelaunte, halbnackte, prominente, gut bezahlte Truppe junger Fußballer Helmut Kohl vor laufender Kamera in der Umkleide ein Ständchen brachte. Sie sangen „Helmut, senk den Spitzensteuersatz“. Ich dachte damals, dass man Fußballfan sein könne, aber nicht müsse, und halte mich seitdem daran. Ich kann mich nicht erinnern, dass in Deutschland ein Sturm der Entrüstung losbrach.

Ich wünsche der Welt unsere Sorgen.

Waltraud Höpken, Braunschweig

USA haben kein Interesse an einem starken Europa

Zum Leitartikel „Rettet den Freihandel“ vom 7. Juli:

Auf dem G7-Treffen hätte man eine Vereinbarung mit Trump, die EU-USA-Zölle abzuschaffen, treffen können, zumal Handelsfragen komplett der Zuständigkeit der EU-Gesetzgebung unterliegen. Doch das Grundproblem der EU, nämlich die einvernehmliche Linie der Staats- und Regierungschefs, lähmte die Entscheidungsträger. Die EU steht vor vielschichtigen Herausforderungen, scheitert aber zunehmend an ihrer Komplexität. Die EU-Kommission hat mit Integrationsfragen Zeit vertändelt, während Populisten und Nationalisten Krisen schürten, um von ihnen zu profitieren. Hinzu kommt, dass die US-Regierung kein Interesse mehr an einem starken, vereinten Europa - oder an globaler Stabilität - hat. Die Spaltungen, sowohl in Deutschland als auch in Europa und den USA, haben sich ausgeweitet. Da Deutschland sich momentan im Wege steht, schwindet sein Einfluss auf EU-Angelegenheiten. Dennoch muss Merkel Trumps weitere Handelsbeschränkungen abwehren, um Instabilität der EU zu vermeiden.

Kurt Schlüter, Vordorf