Zu „Nitrat-Urteil verunsichert Landwirte“ vom 22. Juni 2018:

Die neue Düngeverordnung von 2017 ist ein Witz, über den sich vor allem Landwirte freuen können. Sie reicht keineswegs aus, um die europäischen Grenzwerte einzuhalten. Dieses belegt ein aktuelles Gutachten des renommierten Agrar-Wissenschaftlers Friedhelm Taube, der untersucht hat, inwieweit das neue Düngerecht zu einem messbaren Rückgang der Überdüngung und damit des Nitratgehalts im Grundwasser führt. Das Ergebnis ist erschütternd: Aufgrund der weitgehenden Missachtung aller agrar- und umweltwissenschaftlichen Fachempfehlungen ist eine nennenswerte Nitratreduzierung nicht erkennbar und ist in Zukunft auch nicht zu erwarten. Die zahlreichen Ausnahmeregelungen

führten zu fast unverminderten, in einigen Regionen sogar zu erhöhten, Belastungen. Zudem fehlen wirksame Kontrollen und Sanktionen wie etwa Bußgelder bei Verstößen. Dabei ist der Schutz des Trinkwassers vor zu hohen Nitratwerten aus gesundheitlicher Sicht immens wichtig. Stickstoff ist jedoch auch ein Umweltproblem. Neben dem Grundwasser belastet der Nährstoff auch Bäche, Flüsse und die Meere. Zudem gelangt er in Form von Ammoniak und Lachgas in die Luft, was zu Bodenversauerung, Artenschwund und zum Klimawandel beiträgt.

Na, Hauptsache es gibt massenhaft billiges Fleisch zu kaufen, da können wir die steigenden Wasserpreise, Gesundheitseinbußen und zunehmenden Stürme und Überschwemmungen ja problemlos verkraften.

Anja Hallermann, Braunschweig

Verursacherprinzip macht Gülleverordnung überflüssig

Ebenfalls dazu:

Es wird Zeit, dass die Massentierhalter für den Schaden, unsere Lebensgrundlage Wasser zu vergiften, bezahlen. Als Verursacher müssen sie die Reinigung des Trinkwassers bezahlen. Das würde die Tierqualzucht automatisch beenden und Gülleverordnungen überflüssig machen.

Bernhard Foitzik, Denkte

So versteht es auch der Laie

Zu demselben Thema:

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber mit Herrn Johannes Kaufmann haben Sie einen ausgezeichneten Wissenschaftsjournalisten in Ihren Reihen. Auch dieser Beitrag ist von informativer Sachlichkeit geprägt und versucht die verschiedenen Seiten des Problems ohne Aufgeregtheit darzulegen, und das auch noch in einer für den Laien lesbaren Form.

Vielen Dank dafür.

Werner Heinemann, Braunschweig

Warum schadet Deutschland sich selbst?

Auch dazu:

Für den absolut interessanten Artikel herzlichen Dank an Johannes Kaufmann. Vielleicht kann er uns auch noch verraten, wer konkret in Deutschland entscheidet, dass bei uns anders als in den übrigen EU-Staaten gemessen wird und wir uns dadurch selbst schaden. Eigentlich ein unfassbarer Vorgang.

In dem Zusammenhang drängt sich der Verdacht auf, dass es in anderen Bereichen ähnlich zugeht - etwa bei der Luftverschmutzung in unseren Städten.

Hans-Günter Kohoff, Braunschweig