Berlin.

Zu „Ein Land der Flüchtlinge“ vom 19. Juni:

Ich muss etwas richtigstellen. Es waren keine Flüchtlinge, die aus dem Osten kamen, sondern Vertriebene. Das ist ein großer Unterschied.

Flüchtlinge kamen später aus der russischen Besatzungszone und der späteren DDR.

Meine Mutter flüchtete, als sie mit mir schwanger war, aus der russischen Zone zu ihrer Schwester nach Börßum. 1947 kam ich in Wolfenbüttel zur Welt. Ich bekam einen Flüchtlingsausweis, den ich heute noch besitze.

Willi Benno Elfenbüttel, Salzgitter

Geld für Hilfsbedürftige statt Waffen

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CSU – wo bleibt das Christliche? Wo das Soziale?

Ich bin keine CDU-Wählerin. Aber Frau Merkel ist mir lieber als die herzlosen Aussagen des Herrn Seehofer.

Bis heute hat mir kein Asylbewerber Geld weggenommen. Meine Steuern zahle ich zwar nicht gern, aber ich lebe in diesem Land und dazu gehört die Zahlung von Steuern und Sozialabgaben nun mal – und ich gebe lieber mein Geld für hilfsbedürftige Mitmenschen als für Waffen.

Als meine Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtlinge in den Westen kamen, gab es auch Menschen, die lieber ihre Möbel zerschlugen und verbrannten, als sie in den beschlagnahmten und zugewiesenen Zimmern zu lassen. Meine Mutter hat mit zwölf Jahren hungernd auf einer harten Gartenbank schlafen müssen, ihre kleinen Geschwister auf Strohsäcken auf dem Steinofen. Mir scheint, das alles wiederholt sich.

Ich bin froh über und stolz auf meine Freunde in Valencia, die die Flüchtlinge nach ihrer Odyssee in die Stadt haben einlaufen lassen.

Renate Ossenkop, Salzgitter

Seehofer interessiert sich nur für Bayern

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Ein altes Spiel: es gibt Probleme, also werden Nebelkerzen geworfen, anstatt an Lösungen zu arbeiten. Es gibt keine „Flüchtlingskrise“, sondern die Krise der Verantwortlichen, die sich nicht trauen, die Namen der in Moskau und Damaskus Sitzenden zu nennen, die Abertausende in Tod und Flucht bomben. Und dann gibt es im Westen noch Russlandversteher.

Die Kosten dieser Aktionen, Menschen aufnehmen, Geld für den Wiederaufbau bereitstellen, das dürfen dann andere übernehmen. Und dann haben wir noch einen Heimatminister, der sich offensichtlich nur für seine Heimat Bayern interessiert – wo ja Wahlen anstehen – während immer noch Menschen aus ihrer angestammten Heimat vetrieben werden, damit Braunkohle abgebaut werden kann. Wohl nur Peanuts für Seehofer.

Hans-Ulrich Nitschke, Salzgitter