Berlin.

Zu „Was wäre, wenn ...?“ vom 16. Juni:

Vielen Dank für die differenzierte Berichterstattung zur aktuellen Diskussion in der Asylpolitik, auch mit Blick auf die vorgeschlagenen Ankerzentren in Niedersachsen. Angesichts der Kritik, unter der die Politik Angela Merkels steht, möchte ich gerne die guten Gründe für die Entscheidung von 2015 in Erinnerung rufen: Ein Großteil der Menschen in unserer Region stammt von Flüchtlingen ab. Nach Kriegsende 1945 kamen sie massenhaft in ihre neuen Heimatorte. Den Alteingesessenen meist unwillkommen: zu dreckig, zu arm, zu viele, oft fremd in ihren Gebräuchen. Als Flüchtlinge haben unsere Großeltern und Urgroßeltern dieses Land aufgebaut: Deutschland ist ein Land der Flüchtlinge – und eins der erfolgreichsten weltweit.

2015, als der Syrien-Krieg sich intensivierte und ausweitete, strandeten an den Rändern der Europäischen Union Hunderttausende aus den Kriegsgebieten – in Ländern wie Ungarn, die keine Chance hatten, eine derartige Ausnahmesituation zu bewältigen. Als die Situation in kürzester Zeit zu einer menschlichen Katastrophe und europäischen Krise zu eskalieren drohte, stellte sich die Bundesregierung unter Angela Merkel der Realität: Im Interesse Deutschlands und Europas führte sie mit ihrer souveränen Entscheidung zur Grenzöffnung den Befreiungsschlag, der die Situation schlagartig entspannte, aus.

Die Bundesregierung ließ damit zudem all jene ins Leere laufen, die ein strategisches Interesse an einer krisenhaften Schwächung Deutschlands und Europas haben und die sich seitdem mit Falschmeldungen und Unterstützung von willigen Spalterparteien an einer Scheinkrise versuchen.

Dass wir jetzt die Zeit und die Freiheit haben, in einem starken Europa das Geschehene in Ruhe aufzuarbeiten und heute die Situation ohne Druck gestalten können, auch unions- und niedersachsenintern: Das haben wir der mutigen und richtigen Entscheidung unserer Bundesregierung im Jahr 2015 zu verdanken.

Sebastian Raupach, Braunschweig

Darin haben wir ja Erfahrung

Zum selben Thema:

Bravo! Immer schön über das Stöckchen springen, das uns von den Populisten hingehalten wird, darin haben wir als Deutsche ja ausreichend Erfahrung. Da offenbar alle Themen, die bisher anstanden, abgearbeitet wurden, lösen wir das Flüchtlingsthema als letztes ganz einfach: Grenzen zu und sollen doch die Nachbarländer sehen, wie sie mit denen klarkommen. Wat geit mik dat an.

Horst Gasse, Braunschweig