Thyborøn.

Zu „Wehren gegen positive Umdeutung des Kriegs“ vom 21. April:

Diesen Leserbrief kann ich nicht kommentarlos so stehen lassen. Auch mein Vater war bei der Wehrmacht.

Er wurde 1939 eingezogen. Hätte er den Dienst verweigert, wäre er mit Sicherheit zum Tode verurteilt worden.

Mein Vater war viele andere Millionen Landser kein Nazi.

Ich finde, das ist eine Beleidigung gegenüber diesen Personen.

So können nur intolerante Menschen reden, die diese Zeit mit ihren Gesetzen nicht miterlebt haben und so auf der Pazifistenwelle mitschwimmen können.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir unsere Bundeswehr auch in Kriegsgebiete geschickt haben. Sind das jetzt auch Mörder?

Uwe Klingenberg, Salzgitter-Heerte

Die ganze Erziehung zielte auf Indoktrination

Zum selben Thema:

Es ist bedauerlich, dass die heldenhaften Mitbürger, die alles durchblicken und besser gemacht hätten, erst nach der NS-Zeit geboren wurden. Im Nachhinein lässt sich trefflich urteilen. Damals scheint Deutschland ja nur aus Verbrechern und/oder Dummköpfen bestanden zu haben.

Ich will nichts aus dieser Zeit beschönigen, aber die heutigen Schlauberger müssen bedenken, dass die gesamte Erziehung, Information und Indoktrination erfolgreich auf absolute Befürwortung des Systems ausgerichtet war.Die DDR hat dieses Prinzip später ebenso erfolgreich übernommen, aber den Verantwortlichen wurde nie die juristische Verfolgung und Verurteilung zuteil wie den Angeklagten der Nürnberger Prozesse.

Matthias Crome, Ringelheim