Hannover.

Zu „Chico und das Mitleid vom 20. April:

Dieser Artikel spricht mir aus der Seele.

Seit Anbeginn der Diskussion um den Hund frage ich mich, was mit der Mutter und dem Sohn passiert ist. Wie war ihr Leben? Es scheint sehr einsam und deprimierend gewesen zu sein. Wie kann es sein, dass niemand in einem Mehrfamilienhaus von solch einem Drama Notiz genommen, geschweige denn überhaupt nichts mitbekommen hat? Wir wohnen in einer Reihenhaussiedlung und bekommen auch ziemlich viel von dem Leben unserer Nachbarn mit – und das ist auch gut so. Das hat nichts mit Neugierde zu tun, sondern es ergibt sich eben aus der engen Bebauung. Das heißt, dass mir durchaus auffällt, wenn irgendetwas anders ist als sonst. Und ich frage nach. Umgekehrt ist es genauso. Für mich ist ein Miteinander selbstverständlich, aber eben nicht für alle. Mir tut das Schicksal dieser Familie sehr leid.

Christiane Roesch, Wolfenbüttel

Woran liegt diese Anteilnahme?

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Jens Gräber beklagt, dass sich so viele Menschen für den Hund Chico eingesetzt haben und sogar eine Mahnwache abhalten wollen. Und er fragt, warum eigentlich keiner Anteil nimmt am Leid der Angehörigen und der Getöteten. Ja, woran liegt das denn wohl? Könnte es sein, dass in fast allen Zeitungen massenweise Berichte über den Hund erschienen sind, nicht aber über die getötete Frau und ihren Sohn ? Und wer weiß denn etwas über die Angehörigen? Warum haben sie nicht eingegriffen und geholfen? Wie stehen sie zu dem Geschehen ?

Anja Hallermann, Braunschweig