Region.

Zu „Staus kosten Auffahrer in der Region Millionen“ vom 8. März:

Die Stadt Kopenhagen errechnet alljährlich die Kosten, die durch die Nutzung von Autos bzw. durch die von Fahrrädern entstehen. Dabei werden Aspekte, wie Umweltschäden, Kraftstoffkosten, gesundheitliche Aspekte, Kosten durch Unfälle bis hin zum Zeitverlust der einzelnen Nutzer berücksichtigt. Das Ergebnis ist, dass eine Fahrt mit dem Auto Kosten in Höhe von 5,64 dänischen Kronen, oder 0,76 Euro verursacht. Dem gegenüber entsteht durch jeden Kilometer, der mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, ein Nutzen von 1,62 Kronen bzw. 0,22 Euro. Es sind also nicht die Staus, die hohe Kosten verursachen, sondern in deutlich höherem Maße die fahrenden Autos. In abgeschwächter Form gilt dieses Verhältnis auch für den öffentlichen Verkehr und das Zu-Fuß-Gehen. Nun kann nicht jede Strecke mit dem Rad zurückgelegt werden, aber deutlich mehr als heute. Durch eine Verlagerung vom Auto weg hin zu anderen Verkehrsträgern entstünde nicht nur kein Schaden, sondern sogar ein Nutzen. Und die Staus wären auch weg.

Leonhard Pröttel, Braunschweig

Wo keine Parkplätze sind, entsteht Stau

Zum selben Thema:

Wenn in Braunschweig Parkplätze weniger werden und der Autofahrer sucht, entsteht Stau. Wenn es in Braunschweig keine grüne Welle gibt, kommt es zum Stau. Saubere Luft hätte man, wenn der Verkehr rollt. Es haben ja nicht alle ein Auto mit Start/Stop, das an der roten Ampel ausgeht.

Dieter Bartsch, Braunschweig

Es fehlt ein Konzept für den gesamten Verkehr

Ebenfalls dazu:

Wer Durchgangsstraßen verengt, Bushalteflächen in den Straßenverkehr verlegt (Busse werden so zu rollenden Bremsklötzen), Baustellen offensichtlich ungeplant (ohne Verkehrsausweichstrecken) einrichtet und dann zusätzlich und gleichzeitig auf allen möglichen Ausweichstrecken auch noch bauen lässt, Tempo 30 auf Hauptstraßen, statt Verkehrskonzept mehr Blitzer aufstellen will, der braucht sich über das Verkehrschaos nicht zu wundern. Der hat das so gewollt. Und das Stau-Chaos ist nur ein Teil davon. In der Innenstadt ist es fast unmöglich einen Service (Hausarzt, Pflegedienst, Friseur, Fußpflege, Apotheken-Bringdienst, Handwerksleistungen aller Art usw.) durchzuführen, da es keine Parkplätze gibt. Wenn man mit dem Fahrrad kommt, ist es oft unmöglich, die Straße zu verlassen, weil die Autos so dicht parken, dass oft nicht mal ein Fußgänger dazwischen passt. Es muss ein wirkliches, tragfähiges Konzept für den ganzen Verkehr gefunden werden.

H.-Rüdiger Schmidt, Rethen

Volkswirtschaftlicher Ruin durch Wartezeiten?

Auch zu den Kosten für Staus:

Es ist schon erschreckend: Durchschnittlich 18 Stunden pro Jahr steht ein Autofahrer in Braunschweig im Stau. Das sind pro Werktag, Urlaub herausgerechnet, sage und schreibe 5,4 Minuten. Der volkswirtschaftliche Verlust liegt in dramatischer Höhe.

Aufgrund dieser niederschmetternden Erkenntnis wird es höchste Zeit, auch die vielen anderen Wartezeiten des Alltags zu erfassen: das Warten auf den Bus, am Postschalter, im Supermarkt, nicht zu vergessen die Zeiten, die wir alle tatenlos damit verbringen, auf das Hochfahren unserer Computer zu warten.

Wer rettet unsere Volkswirtschaft vor dem wartezeitverschuldeten Ruin? Das Verkehrsministerium lässt, Gott sei Dank, Autobahnen bauen, aber was tun die anderen?

Haldor Jochim, Aachen