Berlin.

Zum Leserbrief „Sind Mütter ab drei Kindern mehr wert?“ vom 16. Januar:

Was bin ich eigentlich wert? Ich habe 1958 ein behindertes Kind geboren. Obwohl ich über 80 Jahre alt bin und mein Sohn in einer Einrichtung der Lebenshilfe lebt, betreue ich ihn immer noch. Zu der Zeit, als mein Sohn geboren wurde, gab es weder Frühförderung noch einen Kita-Platz. Viel ehrenamtliche Tätigkeit hat mein Leben bestimmt. Ich bin kein Einzelfall, ich kenne viele solcher Mütter. Wir werden von allen Parteien vergessen.

Hannelore Dormann, Wolfenbüttel

Ältere Frauen werden beiMütterrente betrogen

Zum selben Thema:

Als ich las, dass die geplante Mütterrente erst ab dem dritten Kind gelten soll, hat es mir die Sprache verschlagen. Wir, die heute über Siebzigjährigen, die schon mit 14 oder 15 Jahren ins Arbeitsleben gegangen sind, haben Deutschland zu dem gemacht, was es heute ist. Wir bekamen weder Kinder-, noch Eltern- oder Wohngeld oder sonstige Zuwendungen des Staates und mussten auch ohne Kita-Platz sehen, wo wir mit unseren Kindern bleiben.

Es wird von der Altersarmut der Frauen gesprochen. Man hat uns bis 2014 nur einen Punkt in der Rente berechnet. Schon da hat man diese Generation mit Wissen aller Parteien betrogen.

Marlies Ahl, Braunschweig