Braunschweig.

Zum Leserbrief „Lieblose Kritik der Schöpfung“ vom 12. September:

Nein, als lieblos empfand ich die Kritik von Herrn Berger an der Aufführung von Haydns „Schöpfung“ keineswegs, galt sie doch in erster Linie der musikalischen, weniger der organisatorischen Qualität der Veranstaltung in der VW-Halle.

Einen lieblosen Eindruck machte auf mich dagegen manch anderer Aspekt im Kontext dieser Aufführung: Wertschätzung uns Chorsängern gegenüber könnte sich anders darstellen als durch Reklamebeutel der Landeskirche, die mit Spendenaufruf und Werbung bestückt waren – ein Programmheft darin wäre eine deutlich bessere Idee gewesen...

Aber – sei’s drum – die Meisterleistung in Sachen Tontechnik und in der Vorbereitung und Zusammenführung der Chöre durfte ich wirklich dankbar als sehr gelungen erleben, durfte die Gemeinschaft und den Jubel teilen, ebenso eine wunderbar augenzwinkernde Interpretation von Adam und Eva durch Henryk Böhm und Susanna Pütters.

Nach den wenig achtsamen einführenden Worten des NDR-Moderators Hans-Jürgen Mende, man könne sich an den Stellen der unzeitgemäßen Darstellung des Verhältnisses Mann-Weib ja „die Finger in die Ohren stecken“, ein großes Kompliment an die Solisten, die sicherlich nicht allein auf diese Empfehlung hin zusätzlich zu ihren Stimmen auch dem Auge etwas boten: … „der Schöpfer sieht’s und freuet sich“...

Corinna Tjiang, Braunschweig