Zu „Netzagentur: Strompreise ziehen an“ vom 23 Mai:.

Es gibt jede Menge belege dafür, dass die Zielsetzung der Energiewende – 80 Prozent oder gar 100 Prozent regenerativer Stromerzeugungsanteil – nicht zu erreichen und vollkommen absurd ist. Da es keine bezahlbaren Stromspeicher gibt und nach aller derzeitigen physikwissenschaftlichen Erkenntnis – soweit man derzeit denken kann – trotz aller staatlicher Fördermittel auch nicht geben kann, darf man wohl objektiv die parteiübergreifend politisch verordnete „Energiewende“ für gescheitert erklären. Es ist daher höchste Zeit, den eingeschlagenen energiepolitischen Irrweg zu beenden, denn weiteres Fortschreiten auf diesem Irrweg verdoppelt den Marsch unserer Kinder. Das ist schlicht nicht zu verantworten! Wenn man sieht, was der Strom in Frankreich, Tschechien oder Russland kostet, weiß ich, wo die erzeugende Industrie demnächst sitzt und Steuern zahlt. Dann sitzen die Arbeitslosen bei uns daheim, können sich aber weder Warmwasser noch Heizen leisten, dafür ist aber der nicht verbrauchte Strom total öko.

Helmut Bömelburg , Salzgitter

Die großen Kosten kommen erst noch

Zum selben Thema:

So sicher wie das Amen in der Kirche kommt in regelmäßigen Abständen die Mitteilung, dass die Strompreise erneut kräftig steigen werden. Sie haben in den letzten zehn Jahren ja auch nur um 52 Prozent zugelegt. Dabei stehen die ganz großen Investitionen im Rahmen der sogenannten Energiewende noch aus (Stichwort Südlink), wobei außer den immensen Kosten für die Erdkabelverlegung auch noch die Entschädigungen für die Grundstückseigner und Anrainer der Kabeltrassen zu berücksichtigen sind, die auch wie die „ Windbauern“ von den üppigen Subventionen für die alternativen Energien profitieren wollen, die seit 2000 immerhin stolze 150 Milliarden Euro betrugen – pro Bundesbürger also rund 2000 Euro und für die „Normfamilie“ mit zwei Kindern fast 10 000 Euro! Wie sagte einst Jürgen Trittin: „ Die Energiewende wird uns pro Familie und Monat nur so viel kosten wie eine Kugel Eis.“ Da kann man nur sagen: teures Eis!

Heinz-Joachim Schwarzberg,

Braunschweig

Dezentraler Netzausbau wurde abgewürgt

Ebenfalls dazu:

Warum steigt der Strompreis weiter? Weil die Grundlage einer erfolgreichen Energiewende – der dezentrale Ausbau von Wind und Sonnenenergie – von der Regierung abgewürgt wurde. Der teure Netzausbau quer durch die Republik verdrängt die bisherigen Träger der erfolgreichen Energiewende – wie Kommunen, Mittelstand, kleine und mittlere Stadtwerke und Bürgerenergiegesellschaften – vom Markt, die bisher rund 95 Prozent der Investitionen in Wind- und Sonnenenergie geleistet haben. Stattdessen wird ganz im Sinne der vier großen Stromanbieter Windenergie auf See ausgebaut. Diese ist doppelt so teuer wie an Land erzeugter Windstrom. Und für diese teurere Energieerzeugung werden nun wegen des heftigen Widerstandes riesige Erdkabel verlegt, die darüber hinaus den Fortbestand von Kohlekraftwerken sichern.

Anstatt Atom- und Kohlekraftwerke weiter zu subventionieren, sollten umweltfreundliche Blockheizkraftwerke und die Kraft-Wärme-Koppelung ausgebaut werden.

Andreas Schattka, Braunschweig