Salzgitter.

Zum Leitartikel „Hellersdorfer Verhältnisse“ vom 23. August über Proteste gegen eine Unterkunft für Asylbewerber in Berlin-Hellersdorf:

Liebe Alt- und Neu-68er in der Redaktion! Geht es auch an nur einem einzigen Tag ohne den „Kampf gegen Rechts“; bitte, bitte, nur einmal eine Nummer kleiner. Die Vermengung von realen, die Menschen ernsthaft sorgenden, Problemen und Rassismusvorwürfen ergibt keinen seriösen Journalismus, sondern hässliche Wirklichkeitsverweigerung à la „Neues Deutschland“.

Beschäftigen Sie sich doch zur Abwechslung in nur einer einzigen Ausgabe und im gleichen Umfang mit für Sie offenkundig so unwichtigen Nachrichten wie der täglichen Gewalt durch Kopftreter auf Plätzen und in Bahnen. Und danach dann gerne weiter am Popanz-Bau „Kampf gegen Rechts“, gewohnt verbrämt und tendenziös weiterbasteln.

Die Welt ist nicht so, wie 68er-Soziologen, „Forscher“ und „Historiker“ in Redaktionen sie uns bunt machen wollen. Also bitte: nur einmal und gerne eine Nummer kleiner! Diese Nazi- und Rassismuskeule wird für Leser langsam unerträglich.

Frank Piaszyk-Bohle, Salzgitter

Zweierlei Maß

Zunächst einmal – ich bin nicht rechtsradikal! Wahrscheinlich würden mich rechte Verbände gar nicht aufnehmen, weil ich außer dem deutschen auch noch den amerikanischen Pass habe. Mein Vater war einer von denen, die die Luftbrücke Berlin geflogen haben.

Mit meinen Ansichten über die Politik bezüglich Asylanten, Migranten und was sich um dieses Thema ringsherum abspielt, könnte man mich wahrscheinlich in die rechte Ecke stellen. Jedenfalls ist das hierzulande bei Medien und bestimmten Parteien recht beliebt, wenn man nicht zu den Augen schließenden Gutmenschen gehört, die die eigene deutsche Kultur verdammen und für verabscheuungswürdig halten. Warum auch immer!

Zu Minister Friedrich - allein seine Sorge stellt das Grundrecht auf Demonstration infrage. Mal vulgär ausgedrückt, scheinbar machen sich hier alle in die Hose, wenn auch nur der Hauch von Neonazitum ins Gespräch kommt. Im Ausland findet man das durchaus auch lächerlich und kommentiert höhnisch, dass die Deutschen sich selber nicht achten.

Außerdem erhebt sich die Frage, wo soll das eigentlich noch hinführen mit den Asylanten und Migranten? Deutschland platzt aus den Nähten, für die „eingeborenen“ Staatsbürger, die brav die zu verplempernden Milliarden einarbeiten, ist nicht genügend Geld vorhanden. Siehe das Thema Alten- und Pflegeheime, Altersarmut, desaströse Schulen usw. Warum wollen denn die Wirtschaftsflüchtlinge aus aller Welt hierher? Richtig, weil Kindergeld und Co. wie mit Fontänen versprüht werden. In Rumänien und Bulgarien haben sich schon Roma damit einträglich selbstständig gemacht, an ihre Leute Kindergeldanträge zu verteilen. Und schließlich kann der deutsche Staat ja von seinen Natives verlangen, für die arbeiten zu gehen, die nicht in der Lage sind, in ihrem eigenen Land für sich zu sorgen. Die Zustände, die dort herrschen und von unserem Fernsehen (das zudem auch noch unsere Gebühren kassiert) manchmal gern gezeigt werden, könnten sich manchmal mit etwas weniger Putzresistenz beheben lassen.

Ich erinnere mich noch an die Tannenbergkaserne in Braunschweig. Als sie geräumt wurde, weil der Bedarf an Kasernen eingeschränkt wurde, sollten dort Asylanten rein. Vorher musste sie jedoch für zwei Millionen D-Mark renoviert werden, weil „so etwas“ den Asylanten nicht zuzumuten war. Für deutsche Soldaten war diese Zumutung jedoch kein Problem.

Und da soll nicht der Verdacht aufkommen, dass in diesem Lande mit zweierlei Maß gemessen wird (wie im Mittelalter, wo Elle nicht gleich Elle war).Maggie Milton, Salzgitter