Braunschweig.

Leser Gregor Leip aus Braunschweig schreibt zu „Die wunderbare Spenden-Geschichte sorgt bundesweit für Gesprächsstoff“ vom 11. Februar 2012:

Jippiee! – wir werden bespendet! Seit Wochen begleiten die Medien dieses moderne Braunschweiger Märchen vom unbekannten Franziskus von Braunschweig. Spendenstand aktuell: 168 500 Euro.

So weit, so spendabel: Erstaunlich allerdings, mit wie wenig Skepsis dieser Assisiismus in der Braunschweiger Zeitung begleitet wird. Besonders, wenn man einmal bedenkt, dass Banken ab 15 000 Eurobargeldverwendungen gezwungen werden, die Personalien des Einzahlers zu erfassen, müsste es hier also geboten sein, diese Schenkungen erst einmal auf Eis zu legen, abzuwarten und zu prüfen. Weder kann der Franz von Braunschweig Spendenquittungen beim Finanzamt einreichen, noch ist sicher, ob nicht gerade diese Behörde mit besonderer Aufmerksamkeit diesen erstaunlichen Geldfluss beobachtet.

Wie schön wären 17 Spender

Angelika Mastall aus Braunschweig zum selben Thema:

[Traummodus an] Wie schön wäre es, wenn es sich nicht um einen, sondern um 17 Spender handelte! Und wenn alle anderen, die ihr gutes Geld nicht mit ins Grab nehmen können, auch so dächten!

Wieviele Vollmahlzeit-Schulen und I-Pad-Schulen könnte Braunschweig dann haben? [Traummodus Aus]

Wie eine Verbrecherjagd

Norbert Kaula aus Braunschweig ebenfalls zum Thema:

In einer Zeit, wo man heimtückisch ausgeraubt wird, wenn man seine Hochzeit oder einen Trauerfall veröffentlicht, wundert es nicht, dass Menschen nicht öffentlich machen wollen, dass Sie mehr als 10 000 Euro übrig haben.

Ich finde, die Berichterstattung ähnelt der Suche nach einem Schwerverbrecher, der am Tatort weiße Briefumschläge hinterlässt.

Wo kommt das Geld her?

Jens Weidemann aus Braunschweig zum selben Thema:

Sicher ist es schön, von einem solchen Spender zu berichten, der anonym bleiben möchte; vor allem, weil es hier um nicht grade geringe Spendenbeträge geht.

Man soll ja auch nicht argwöhnen und eventuell ein schlechtes Gewissen des Spenders als Grundlage seines Handelns voranstellen. Allerdings vermisse ich bei all der positiven Berichterstattung Ihrer Zeitung eine gesunde Skepsis, denn: Wer weiß um die Herkunft des Geldes? Traurig wäre es, sollte sich zu guter Letzt herausstellen, dass die Herkunft des Geldes unlauter ist.