Berlin. Markus Lanz blickte im ZDF auf das Jahr 2023 zurück. Die Show moderierte er routiniert – vergaß jedoch mehrfach ein wichtiges Detail.

Das Jahr 2023 bot zahlreiche Ereignisse, auf die ein Rückblick lohnt – positive wie negative. Markus Lanz tat im ZDF genau das und ließ die vergangenen zwölf Monate Revue passieren. Dabei gab es ergreifende Momente, kontroverse Diskussionen und einen Moderator, der ein wichtiges Detail vergaß.

Los ging es mit einem Rückblick auf das Sportjahr 2023: Im Studio zu Gast waren Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert und Johannes Thiemann, die mit ihrem Team im September die Weltmeisterschaft gewonnen hatten. Zugeschaltet waren zudem Kapitän Dennis Schröder sowie Isaac Bonga, Andreas Obst und Niels Giffey.

Jahresrückblick mit Markus Lanz: Gänsehaut bei Bericht von Hamas-Terror

Nach gebührendem Lob für die Basketball-Nationalmannschaft widmete sich Lanz dem wohl dramatischstem Thema der Sendung: dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel. Im Studio sorgte Laura Kadar Blajman, die den Angriff der Terroristen auf das Nova-Festival versteckt in einem Wohnwagen überlebte, mit ihren Schilderungen für Gänsehaut.

Im Gespräch mit dem Deutschen Abed Hassan, der zur Zeit des Überfalls Verwandte im Gazastreifen besuchte, zeigte sich dann einmal mehr: Egal ob Israeli oder Palästinenser – auf beiden Seiten sterben Unschuldige, auf beiden Seiten wollen viele Menschen einfach nur Frieden.

Nach Gesprächen mit Regisseur Edward Berger und Filmausstatterin Ernestine Hipper, beide für den Film „Im Westen nichts Neues“ mit dem Oscar ausgezeichnet, und Katja und Ludolf von Maltzan, die 2023 auf ihrem Hof in Brandenburg Charles III. empfingen, ging der Schwenk zur deutschen Politik. Dabei patzte Markus Lanz zum zweiten Mal, nachdem ihm derselbe Fehler schon bei der Begrüßung von Katja und Ludolf von Maltzan unterlaufen war – und den er auch später noch einmal wiederholte.

Markus Lanz vergisst Namen der eigenen Sendung

Die Nicht-mehr-Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht empfing der Moderator mit den Worten „Willkommen bei Menschen 2023“. Das Problem: So hieß die Sendung, die Lanz an diesem Abend moderierte, gar nicht. Denn seit 2020 sendet das ZDF als Jahresrückblick eine Sonderausgabe von Lanz‘ Talkshow, 2023 unter dem Titel „Markus Lanz – Das Jahr 2023“. Die Vorgängershow „Menschen“ war 2019 ein letztes Mal als „Menschen 2019“ gesendet worden – damals ebenfalls von Lanz moderiert.

Sahra Wagenknecht war zu Gast im Jahresrückblick von Markus Lanz. (Archivbild)
Sahra Wagenknecht war zu Gast im Jahresrückblick von Markus Lanz. (Archivbild) © DPA Images | Bernd von Jutrczenka

Nicht davon beirren ließ sich Wagenknecht, mit der Lanz über ihr „toughes Jahr“ sprach. Auf die Frage nach einer möglichen Zusammenarbeit ihrer geplanten Partei mit der sogenannten Alternative für Deutschland wirkte die Politikerin schließlich fast genervt. „Ich finde es falsch, dass wir immer alle Debatten so auf die AfD fokussieren“, so die Politikerin. „Wir helfen der AfD dadurch, dass immer alles darauf gerichtet wird, was sie sagt.“

Lanz zu Klimaaktivistin: „Der Papst steht nicht im Berufsverkehr“

Für Applaus sorgte Lanz schließlich im Gespräch mit Carla Rochel von der Letzten Generation. Nachdem diese erklärt hatte, ihre Gruppe habe die Menschen dazu gebracht, sich zum Klimawandel zu positionieren – sogar den Papst –, erwiderte Lanz: „Aber der Papst steht relativ selten im Berufsverkehr.“

„Ich kann die Wut der Menschen total verstehen und ich finde es wichtig, dass sie wütend sind“, erklärte Rochel weiter. „Weil das ist das, was uns in der Klimakrise fehlt. Dass wir wütend werden. Dass wir etwas spüren. Wir spüren nicht, dass die Lebensgrundlage von Millionen Menschen in Gefahr ist.“

Wenig Verständnis für das Vorgehen der Letzten Generation zeigte Sahra Wagenknecht. „Ich verstehe ja, dass sie das umtreibt, wenn das Weltklima sich verändert“, betonte sie. „Diese Art von Aktionen“ würden aber vor allem bewirken, dass die Menschen wütend auf die Aktivisten seien. Sinnvoller, so Wagenknecht, sei es, sich vor dem Kanzleramt oder „bei Habeck“ anzukleben.

Markus Söder bei Lanz‘ Jahresrückblick: Staatsmännisch und schlagfertig

Als letzten Gast – ebenfalls zugeschaltet – begrüßte Markus Lanz schließlich einen Politiker, den er aus zahlreichen seiner Talkshows kennt: den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder. Wie gewohnt lieferten sich der Moderator und der zugeschaltete Politiker einen Schlagabtausch mit kleinen Spitzen. Dabei gab sich Söder auffällig staatsmännisch und wiederholte erneut eine Aussage, die er bereits im Gespräch mit unserer Redaktion getätigt hatte: Im Fall von Neuwahlen wäre Friedrich Merz sein Kanzlerfavorit.