Braunschweig. . Der legendäre Komiker verwandelt die Lesung in der Buchhandlung Graff in eine spritzige Show. Und Otto offenbart, warum Wiederholung Erfolg bringt.

Unruhe in den ersten Reihen. Otto greift wieder zum Wasserglas. In den ersten Minuten hat er schon eine Zuschauerin gewarnt: „Sie sitzen dort sehr gefährlich – genau in meiner Spritzrichtung.“ Er trinkt, setzt das Glas ans Ohr, und eine Fontäne aus seinem Mund sprudelt zu ihr rüber. „Machen Sie sich nichts draus, es kommt noch mehr.“ „Sind auch Väter da?“ Viele rufen. „Seid ihr sicher, dass ihr die Väter seid?“ Alles beim Alten bei seiner ausverkauften Lesung am Mittwoch in der Buchhandlung Graff. Bewährte Begrüßung. Und die Zuschauer aus drei Generationen lachen sich wieder kaputt. Komik lebt nicht nur von der Überraschung – dafür steht der bald 70-Jährige wie kein anderer. Diesmal erzählt er, in welcher Situation er gelernt hat, dass nicht immer alles neu sein muss.

Otto Waalkes ist in Braunschweig, um seine Biografie vorzustellen: „Kleinhirn an alle“. Autor Bernd Eilert, der seit den frühen 1970er-Jahren Gags für ihn schreibt, regt durch Stichworte Erzählungen an. Otto führt vor, wie er im Kindergarten Puppendoktor spielte. Mit fünf präsentierte er im Hinterhof für zwei Pfennig Eintritt Stücke mit Kasper, Gretel, Krokodil und Wurfzither. Das Theater hatte sein Vater gebaut. Der versorgte seinen Jungen auch mit Ukulele und Gitarre. Mit elf dann der zweite Platz bei einem Musikwettbewerb bei Hertie, mit Ralf Bendix „Babysitter-Boogie“. Platz eins belegte ein Kind, das zur Gitarre jodeln konnte: „Das nahm ich mir zu Herzen.“