Braunschweig. Unsere Kolumnistin hat keine Solaranlage auf dem Dach und kein E-Auto vor der Tür. Dennoch sagt sie: Ich lebe sehr nachhaltig.

Jetzt mal Butter bei die Fische. Muss man eine Solaranlage auf dem Dach haben und ein E-Auto fahren, um als umweltfreundlich eingestuft zu werden? Ich sage klipp und klar: Nein, man kann auch im Kleinen umweltfreundlich und nachhaltig leben. Das tue ich und betone das meiner Familie gegenüber auch immer wieder. Ich gebe mal ein paar Beispiele: Ich bestelle nichts mehr im Online-Handel, sondern besorge Geschenke beim Händler vor Ort oder auf Basaren. Ich kaufe Lebensmittel größtenteils auf dem Markt und transportiere sie im Jutebeutel nach Hause. Reste werden niemals weggeschmissen – selbst wenn es dadurch zum Mittag Nudeln mit Rollmops gibt. Zipper-Plastiktüten werden – wie schon bei meiner Oma – ausgespült und wiederverwendet, solange es geht. Wir besitzen als fünfköpfige Familie nur ein Auto – wollen alle gleichzeitig fahren, muss diskutiert und das Rad, die Bahn oder der Bus genommen werden. In den Urlaub geflogen bin ich das letze Mal vor 14 Jahren, als meine beste Freundin in Großbritannien geheiratet hat. Erst jetzt am Wochenende habe ich einen Kleiderschrank von Freunden übernommen, der noch wie neu war. Auch für gebrauchte Anziehsachen war ich mir nie zu schade. Ich freue mich, wenn mein Geldbeutel geschont wird und nicht alles auf dem Müll landet. Ich lebe umweltfreundlich und nachhaltig – auch wenn ich keine Solaranlage auf dem Dach oder ein Elektroauto vor dem Haus stehen habe.

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