Braunschweig. Entdecken Sie, wie Lob den Alltag versüßt – von Kaschmir bis Königsberger Klopse. Ein Plädoyer unserer Kolumnistin.

Da ist was im Busche. Sie spüren das genau. Irgendwas ist anders. Sie ist anders. Plötzlich heißt es: „Mensch, der Pullover steht dir aber gut! Kaschmir? Für den Besten nur das Beste!“ oder „Sag mal, der Küchenboden ist ja blitzeblank. Wie machst du das bloß?“ und „Hoppla! Die ganze Wäsche weggebügelt. So schnell? Genial!“ Oder: „Wow, deine Königsberger Klopse sind super lecker! Die hätte Olaf Scholz nicht besser hinbekommen!“ (Falls Sie’s gesehen haben: Der Kanzler plauderte neulich in einer Talkshow über sein Kochtalent.)

Na, jedenfalls geht das seit neuestem in einem fort so. Hat sie doch früher nicht gemacht. Aber wenn Sie ehrlich sind, gefällt Ihnen der neue Ton richtig gut. So eine kleine Anerkennung hier und da geht runter wie Öl. So laufen selbst unliebsame Verrichtungen im Haushalt wie geschmiert. Und wo ein Kompliment ist, da gibt es sicher noch mehr.

Also rin in die Kartoffeln! Oder: Wo steht das Klavier? Bis Ihnen beim unermüdlichen Schrubben und Saugen, Feudeln und Fegen, Kreuchen und Kramen, Aufräumen und Abräumen auf der Jagd nach der nächsten Belobigung plötzlich dieses „Harvard Manager Magazin“ in die Hände fällt. Nanu, seit wann interessiert sich Madame für „...den Einfluss des Lobes auf Motivation und Produktivität von Mitarbeitern“? Und weiter heißt es dort: Vorgesetzte unterschätzten oft, wie viel positive Energie die Anerkennung freisetzt.

Tja, Geben und Nehmen – so geht das Spiel.