Braunschweig. Unsere Kolumnistin rät: Eine Frage kann viel bewirken. Riskieren Sie es?

Was ist rot, zottelig, hat eine gelbe Nase und spricht von sich gerne mal in der dritten Person? Richtig! Elmo, ein guter Kumpel von Ernie, Bert, Grobi, Graf Zahl, Kermit und Krümelmonster. Und alle wohnen in der Sesamstraße. In den deutschen Folgen der Fernsehserie war er früher übrigens ein weibliches Monster und hieß Elma. Aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache.

Denn neulich stellte Elmo auf X, ehemals Twitter, die einfache Frage „How is everybody doing?“ (Wie geht es euch allen?) und erntete damit bemerkenswerte 200 Millionen Klicks. Zigtausend Nutzer schütteten Elmo ihr Herz aus, weil es ihnen „gar nicht gut geht“, weil sie verlassen oder entlassen wurden, pleite, krank oder einfach nur traurig sind.

Und nun frage ich Sie, was haben Sie eigentlich das letzte Mal auf die Frage geantwortet? Könnte besser nicht sein? Alles paletti, takko, roger, im grünen Bereich? Oder einfach nur „Läuft“? Mein Rat: Lassen Sie ruhig mal die Hosen runter! Rein metaphorisch gesprochen. Wer sich nach Ihrem Befinden erkundigt, geht schließlich das Risiko einer ehrlichen Antwort ein. Sie werden schnell merken, ob die Frage ernst gemeint war. Wenn ja, kann so ein offenes Ohr verdammt guttun.

Und wo wir gerade so nett miteinander plaudern: Wann haben Sie das letzte Mal aufrichtig wissen wollen, wie es Ihrem Gegenüber geht? Wie heißt es so schön im Wer-Wie-Was-Song der Sesamstraße? Wer nicht fragt, bleibt dumm.