Die Autorin des Wolfsburger Phaeno erklärt, was die tüchtigen Helfer des Waldes so alles draufhaben.

Jetzt fallen die Blätter von den Bäumen und so werden die Baumpilze auffälliger sichtbar, da das Laub nicht mehr den Blick ablenkt. Zu den Baumpilzen gehören viele verschiedene Pilzarten. Mit diesem Begriff wird nur ausgesagt, dass diese Pilze auf Holz wachsen. Die Baumpilze haben eine wichtige Funktion im Wald. Sie helfen mit, alte oder kranke Bäume zu zersetzen. Am Ende der Zersetzung stehen dann alle Bestandteile wieder dem Wald zur Verfügung.

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Wege, wie Baumpilze Holz abbauen. Manche Pilze können die mit Lignin verholzten Zellwände verarbeiten. Es bleibt dann erstmal eine weiße Masse zurück. Deswegen nennt man diese Art Weißfäule. Andere Pilze haben sich auf die Zellulose – ebenfalls ein Bestandteil der Zellwand - spezialisiert. Das Holz wird dann braun und die Zersetzung heißt Braunfäule. Bei der Braunfäule kann kein Wasser mehr im Holz aufgenommen werden. Das Holz wird trocken. Im Falle der Weißfäule wird das Holz sehr schwammig, da das Holz feucht bleibt.

Ein Vertreter der Baumpilze hat eine große Berühmtheit erlangt: das ist der Zunderschwamm. Dieser befällt vor allem geschwächte Buchen und Birken. Der Fruchtkörper sieht aus wie eine umgedrehte, halbierte Schüssel. Diese ist gräulich gefärbt. Den Namen trägt der Pilz daher, da sich eine filzige Mittelschicht leicht an Funken entzündet. Außerdem kann die Glut aufbewahrt und transportiert werden. Auf diesen Trick kamen schon unsere Vorfahren in der Jungsteinzeit. Auch der Gletschermann Ötzi trug vor mehr als 5000 Jahren schon einen Zunderschwamm bei sich.