Dass sich in den Vereinten Nationen regelmäßig die Böcke als Gärtner betätigen dürfen, belegen unzählige Beispiele.

Dass einige Vertreter der „Religion des Friedens“ (aber nicht nur diese) zu Reflexamöben degenerieren, wenn irgendwo irgendwer irgendwas an ihrem Glauben kritisiert, ist man gewohnt. Deswegen brennen Botschaften, wenn ein Karikaturist harmlose Bildchen des Propheten zeichnet. Deswegen müssen Lehrer, die Meinungsfreiheit unterrichten, und Regisseure, die kritische Filme über den Islam drehen, damit rechnen, auch in Europa auf offener Straße massakriert zu werden. Und deswegen brannte jüngst im Irak wieder eine Botschaft, nachdem in Stockholm ein Ex-Muslim einen Koran getreten hatte.

Mit entsprechender Routine und wenig von der ansonsten so demonstrativ zur Schau getragenen Haltung berichteten viele Medien über den Zivilisationsausfall des Mobs in Bagdad. Untergegangen ist hingegen, dass der sogenannte Menschenrechtsrat der UN sich auf Basis einer eilig eingereichten Resolution mit den Vorfällen befasste. Selbstverständlich wurde sie angesichts des gewaltsamen Angriffs auf das Recht der freien Meinungsäußerung angenommen – und Schweden aufgefordert, künftig gefälligst mit staatlicher Gewalt gegen von Kritisierten als Hass empfundene Religionskritik vorzugehen. Dass sich in den Vereinten Nationen regelmäßig die Böcke als Gärtner betätigen dürfen, belegen unzählige Beispiele. Da wird Katar für das zu Tode Schinden tausender Arbeitsmigranten auf WM-Baustellen mit dem Vorsitz der Jahreskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation belohnt. Nordkorea, das seine Bevölkerung verhungern lässt, sich aber die viertgrößte Armee der Welt leistet, erhält einen Sitz im Führungsgremium der Weltgesundheitsorganisation. Und der überall auf der Welt den Terror unterstützende Iran wird in das Komitee für Abrüstung und internationale Sicherheit gewählt. Aber immerhin wurde die Islamische „Republik“, in der die Unterdrückung von Frauen zur Staatsräson gehört, endlich aus der Frauenrechtskommission geworfen – nach mehr als anderthalb Jahren. Für die Resolution im Menschenrechtsrat stimmten übrigens Leuchttürme der Freiheit und Menschenrechte wie Gabun, China, Kuba, Pakistan, Katar, Somalia oder das „Nordkorea Afrikas“ Eritrea. Dieselben demokratischen Musterstaaten kritisieren alljährlich die Menschenrechtssituation in Deutschland und anderen Rechtsstaaten. Aber nur ein Land hat sich einen festen Tagesordnungspunkt auf jeder Jahrestagung des Rates erkämpft und mehr Verurteilungen eingehandelt als Syrien, Nordkorea, Iran, Jemen und Venezuela zusammen: Israel. Institutionalisierter Antisemitismus in der UNO. Der sogenannte Menschenrechtsrat ist eine Verhöhnung des Begriffs Menschenrechte.

Es reicht nicht, dass Deutschland gelegentlich gegen freiheitsfeindliche Resolutionen wie jüngst die zur Religionskritik stimmt. Es sollte mit anderen demokratischen Staaten endlich aus dieser Farce austreten und für ihre Abschaffung kämpfen.