Braunschweig. Wie ist das mit dem Bauchfett? Und wie ist das mit dem Hirnschmalz? Reflexionen in einer schwachen Stunde.

Je nach Stimmung nehme ich verdutzt, befremdet oder auch erschüttert die unsagbar trashigen Werbeanzeigen auch auf eher seriösen Websites zur Kenntnis. Da locken irgendwelche Portale mit obskuren Ex-Promi-Fotos (Sie glauben nicht, wie Frau X heute aussieht oder wieviel Herr Y auf dem Konto hat). Andere Köder haben mit modischen Verirrungen zu tun, am liebsten mit Hammer-Dekolleté, auf dass Häme und Voyeurismus den Klick auslösen, um den allein es ja geht. Und dann sind da noch die gesundheitlichen Sensationsmeldungen à la „Mit diesen Gummibärchen verbrennt Ihr Bauchfett die ganze Nacht“.

Natürlich hätte ich die Idee der nächtlichen Selbstverbrennung ignorieren sollen. Doch in diesem Fall habe, jawohl, geklickt. Und landete, sozusagen bäuchlings, bei dem angeblichen Erfahrungsbericht einer angeblichen Frau, die über ihre angeblich epochale Abnehm-Idee berichtet: „Als meine Abnehmmethode an die Öffentlichkeit gelang, erhielt ich unzählige Anfragen, meine Idee zu verkaufen.“ Und weiter: „Zuerst kamen die Franzosen, die mir 122.400 Euro boten. Kürzlich erhielt ich ein Angebot aus den USA von 35 Millionen Dollar.“

Hehe. Nein, ich werde jetzt nichts über die Glaubwürdigkeit solcher Darstellungen schreiben. Wissen eh fast alle. Ich werde mich auch nicht darüber ereifern, wie sehr wir uns alle bei unserem so genannten Medienkonsum an trashige Tiefflüge aller Art gewöhnt haben. Nur eines möchte ich noch loswerden: Dass die französische Abnehm-Konkurrenz genau 122.400 Euro geboten haben soll, das ist doch…nun ja: Das macht etwas mit mir. Da fängt zwar nicht mein Bauchfett zu brennen an. Aber weiter oben kokelt, schwelt und schmilzt was. Bestimmt ziemlich ungesund.