Wasser wird immer öfter zum knappen Gut. Wie Pflanzen in Trockenzeiten überleben, lesen Sie hier.

Sie sind wahre Überlebenskünstler und kommen in fast allen Lebensräumen dieser Welt vor. Aber was passiert eigentlich, wenn Pflanzen längere Zeit kein Wasser bekommen? Prof. Dr. Robert Hänsch vom Institut für Pflanzenbiologie der Technischen Universität Braunschweig erklärt: „Wenn Pflanzen längere Zeit kein Wasser aufnehmen, dann kommen sie in Trockenstress.“ Das bedeute, dass Pflanzen nicht genug Wasser erhalten, welches sie dringend zum Überleben benötigen. Das kann laut Hänsch zum Beispiel passieren, wenn es längere Zeit nicht ausreichend geregnet hat. Einige Pflanzen hätten jedoch interessante Tricks auf Lager, um den Wasserverlust zu reduzieren. „Sie schließen zum Beispiel ihre Spaltöffnungen an der Unterseite der Blätter, um den Wasserverlust durch Verdunstung möglichst gering zu halten“, erklärt Hänsch. Weitere spezielle Anpassungen seien die Ausbildung von schützenden Haaren auf der Blattoberseite oder die Entwicklung langer Wurzeln, die ihnen helfen, Wasser auch aus tieferen Bodenschichten zu ziehen.

„Trockenstress kann das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze massiv beeinflussen, da die Pflanze mit der Wasseraufnahme auch wichtige Nährstoffe erhält, welche sie dringend zum Wachsen benötigt“, so Hänsch weiter. Durch das fehlende Wasser blieben Pflanzen deshalb auf längere Sicht kleiner, bekämen weniger Blätter oder werfen diese sogar ab, um weiteren Wasserverlust durch Verdunstung zu reduzieren. Für Landwirte könne dies zu einem enormen Ernteverlust bis zum Totalausfall führen. Wenn eine Pflanze also längere Zeit nicht ausreichend Wasser hat, dann kann das ernsthafte Folgen für sie haben. Die Pflanze kann verwelken, ihre Blätter können schlaff werden oder sogar absterben. Dies ist ein Phänomen, das wir immer häufiger auch in unseren Wäldern erleben.