Apropos Braunschweig: Was Heinrich Büssing hier um 1870 entwickelte, muss man zum Thema natürlich schon erwähnen.

Manche Wörter, bei deren genauer Schreibweise man mal unsicher war, bleiben einem lange Zeit irgendwie suspekt. Mir ging es so mit einem an sich erfreulichen Ein-R-zwei-S-zwei-L-Wort. Jawohl, vom „Karussell“ ist die Rede. Ich hab’s im historischen Kalender entdeckt. Am 17. Mai 1620 wurde zum ersten Mal eines beschrieben und also schon betrieben. Um ein großes Wagenrad ging es, an dem außen Sitze für Kinder befestigt waren.

Bemerkenswert im Sinne einer gewissen Abwechslung ist, dass die Karussell-Idee mal nicht in Sheffield oder Southampton, Bremen oder Braunschweig ausgebrütet worden war, sondern im osmanischen Philippopolis, das heute Plowdiw heißt und in Bulgarien liegt. Apropos Braunschweig: Dass Heinrich Büssing hier um 1870 herum Fahrrad-Karussells mit 8 bis 32 Sitzen entwickelte, muss man zum Thema natürlich schon einwerfen. Ansonsten lehnt sich der Kolumnist nun im Karussellsitz zurück und überlässt dem Dichter das Wort. 1906 in Paris schaute sich Rainer Maria Rilke das mit Tierfiguren kreiselnde Vergnügen an, dieses „atemlose blinde Spiel“, das „manchesmal ein Lächeln“ hervorrief. „Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge/ und hält sich mit der kleinen heißen Hand/ dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge./ Und dann und wann ein weißer Elefant.“