Wie wäre es mit der Gründung eines „Vereins zur Pflege des passenden Zitierens“? Ich wäre nicht um ein schön ausgelutschtes Zitat verlegen.

Quizfrage: Wie viele Vereine gibt es in Deutschland? Mein Tipp war: 100.000. Zu hoch, meinen Sie? Die Antwort ist: 600.000. Dankenswerterweise hat die Deutsche Presseagentur, die übrigens kein Verein ist, sondern eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, jetzt eine grobe Übersicht zusammengestellt.

Meine Lieblingsbeispiele sind der im Dunstkreis des Oktoberfestes entstandene „Verein gegen betrügerisches Einschenken“ und die ebenfalls in Bayern beheimatete Vereinigung der „Schwuhplattler“, deren Selbstbeschreibung jetzt gleich folgen soll: „Bis heute sind wir der weltweit erste Verein, der Homosexualität und Schuhplattln miteinander verbindet.“ Ebenfalls erwähnt werden in der dpa-Übersicht der sozusagen messerscharf traditionelle „Sensenverein“ und ein Klub namens „Streetbunnycrew“, in dem Frauen und Männer organisiert sind, die mit Hasen-Kostüm auf Motorrädern herumbrausen, um Spenden zu sammeln. Klingt ganz nett, kommt für mich in Ermangelung eines Motorradführerscheins aber ebenso wenig in Frage wie – dies allerdings aus biologischen Gründen – der „Verein langer Menschen“.

Doch wie wäre es mit der Gründung eines „Vereins zur Pflege des passenden Zitierens“? Ja, derlei fehlt offenbar. Wer macht mit? Glücklicherweise wäre ich in meiner Rede zur Vereinsgründung nicht um ein schön ausgelutschtes Zitat verlegen, das bei dieser Gelegenheit einen paradoxen Reiz entfalten könnte. Es stammt von Groucho Marx und lautet so: „Ich würde keinem Club angehören wollen, der mich als Mitglied aufnimmt.“