„Schlimmer Fall von Komaglotzen, würde ich behaupten.“

Hatten Sie denn wenigstens einen netten Valentinstag mit der Herzallerliebsten an Ihrer Seite? So mit allem Drum und Dran: Blümchen zum Frühstück, Carbonara am Mittag und ein bisschen Romantik am Abend? Ach, Sie meinen, ein „bisschen Romantik“ sei stark untertrieben. Erst „Titanic“, dann „Notting Hill“, „Ghost“ und anschließend „Dirty Dancing“? Eijeijei! Schlimmer Fall von Komaglotzen, würde ich behaupten. Sie waren am nächsten Tag doch bestimmt total groggy. Ich sag’ Ihnen was: Es mag ja maaal ganz schön sein, gemeinsam auf dem Sofa zu sitzen und anderen beim Knutschen zuzusehen. Aber 531 Filmminuten mit Kate und Leonardo, Julia und Hugh, Demi und Patrick, Jennifer und noch mal Patrick, das geht auf keine Kuhhaut – und garantiert nach hinten los. Ich vergleiche das mal mit maßlosem Pornogucken, dem exzessiven Konsum von Kochshows oder Sportsendungen. Irgendwann sitzt du nur noch da, glotzt anderen beim Sex, Senfgurkeneinlegen oder Skifahren zu und stellst entsprechende eigene Aktivitäten vor lauter Überdruss ein. Wie so oft gilt auch beim Fernsehen: Die Dosis macht das Gift. So, und jetzt schnappen Sie sich Madame, gehen an die frische Luft, ins Museum, Theater oder in ein schickes Restaurant. Das Leben ist jetzt und hier – und nicht erst am nächsten Valentinstag.