„Arrivederci, Social Distancing!“

Endlich wieder Seit’ an Seit’ mit den zweitliebsten Weggefährten: den Kolleginnen und Kollegen im Job. Arrivederci, Social Distancing! Seid umschlungen, Millionen! Und doch – es war nicht alles schlecht im Homeoffice. Oben Businesslook. Unten Jogger. Morgens länger schlafen. Duschen zweitrangig. Der olle Pulli für Teams- oder Zoomschalte gerade recht. Wofür gibt es Videofilter oder digitale Garderoben? Schöne neue Welt. Doch nun sitzt du wieder im Büro, wo sich in Anbetracht der Weltlage, explodierender Energiekosten, der Klimakrise und frostbeständiger Kollegen (eine Hand am Fenstergriff) die bange Frage stellt, wie viel Kälte du eigentlich erträgst. Wenn Finger, Zehen, Arme und Beine auskühlen, sich dein Leib nach außen abschottet, um lebenswichtige Organe zu schützen. Dabei sollte die Arbeitsstätte rein ökonomisch betrachtet ja nicht Survival-Camp, sondern Hort von Kreativität und Produktivität sein – zum Wohle des eigenen Lebensstandards, des Unternehmens, der Volkswirtschaft sowie des Sozialstaats. Und genau hier lege ich den blaugefrorenen Finger jetzt mal in die Wunde. Die Temperatur am Arbeitsplatz scheint unser Leistungsvermögen nämlich auf höchst unterschiedliche Weise zu beeinflussen: je kälter, desto stärker die männliche Geisteskraft, je wärmer, desto besser die Denkfähigkeit von Frauen. Und wenn Sie hier nicht alles alleine wegschuften wollen, meine Herren, würde ich dringend raten, das Fenster in der nächsten Stunde geschlossen zu lassen.