„Im Unglück erst bewährt sich Männerkraft...“ so formulierte das ein Dichter.

An sich war ich heiß wie Frittenfett. Ich wollte das Momentum nutzen. Ich wollte mich belohnen für all das, was ich investiert habe. Ich war auch gut aufgestellt. Meine Familie stand total hinter mir. Aber ich habe es nicht geschafft, den Bock umzustoßen. Nein, mir fehlte wohl doch die letzte Entschlossenheit. Dieses Quantum Abgebrühtheit. Schon meine Körpersprache…

Also: Es ist mir trotz wackeren Bestrebens nicht gelungen, nicht zur Kenntnis zu nehmen, was Bundestrainer Flick zur Lage nach dem Ausscheiden der deutschen Elf beim Murksturnier in Katar gesagt hat: „Jetzt geht es darum, im Trainerteam die Sachen aufzuarbeiten und dann wieder nach vorne zu schauen. Es war ja keine lange WM für uns. Von daher haben wir noch Körner im Köcher. Wir werden die Analyse sehr zügig machen.“

Das ist gut so, denn es zieht ja nun wirklich ein Wetter auf. „Im Unglück erst bewährt sich Männerkraft, / und Freundestreue prüft man erst im Sturm“, so formulierte das der Dichter Theodor Körner zu seiner Zeit. Und beim DFB? Da klackern die Körner im Köcher herum. Doch wo sind eigentlich die Pfeile? Im Hühnerstall? Ach je: Körner im Köcher, Sand im Colt, Kugeln im Getriebe, der Tiger im Schnapsglas und der Doppelkorn im Tank – so kann das doch nichts werden! Nichts ist da, wo es hingehört. Deutschland steht nicht im Halbfinale. Ich sitze nicht vor dem Fernseher. Die Latten sind nicht im Schrank und die Tassen nicht am Zaun. Gott, wo soll das alles enden?