Ich friere ja immer besonders obenrum – und so zwänge ich mich tatsächlich in sieben Oberteile.

Meine Tochter absolviert den Kommunionkursus und geht regelmäßig in die Kirche. Nun war Familiengottesdienst. Wir natürlich alle hin. Doch die Ankündigung vorab verspricht keine kuschelige Kirchen-Atmosphäre: „Ziehen Sie sich warm an. In der Kirche sind es nur
sieben Grad.“ Uff. Muss die Gemeinde so sehr sparen und die Heizung anscheinend beinahe gen null drehen? Nun gut, wir nehmen es hin und halten uns an die Empfehlung, den Zwiebel-Look zu
tragen: möglichst viele Schichten übereinander. Ich friere ja immer besonders obenrum, und so zwänge ich mich tatsächlich in sieben Oberteile: Unterhemd, langes Unterhemd, Pullover, zwei Fleecejacken, Winterjacke mit abtrennbarem
Innenfell. Ich übertreibe maßlos? Ja, das mag Ihnen vielleicht so erscheinen. Tatsächlich hatte ich es – auch wenn ich mich in meinem Sieben-Lagen-Look kaum bewegen konnte – einfach schön muckelig auf der Kirchenbank. Geschwitzt habe ich nicht. Während ich den Herrn da oben im Himmel gut
gelaunt lobte und pries, zitterte mein Sitznachbar in seinem dünnen Jäckchen und ohne Mütze. Der Arme! Na ja, nach dem Gottesdienst tat ich ein paar Euro mehr in die Kollekte. Vielleicht spendiert die Kirche im Gegenzug eine etwas höhere Raumtemperatur.