Ich wollte eigentlich noch weiter schwärmen, ließ es dann aber und sagte: „Machst du so einen zu Weihnachten?“

Um eines klar zu stellen: Der Sohn bringt nicht immer nur schubkarrenweise schmutzige Wäsche mit nach Hause. Manchmal stellt er auch eine Tupperdose unkommentiert irgendwo ab, wo sie dann erst mal unbeachtet rumlungert, weil viel zu bequatschen ist, weil irgendwann auch noch die Gans gar ist. Später dann, wenn alle vollgeplauzt ein bisschen in den Seilen hängen, sagt er: „Ach Mensch, ich hab’ doch Käsekuchen mitgebracht.“

Käsekuchen kann ich nicht. Meiner ähnelt immer fest gewordenem Bauschaum. Für Käsekuchen fehlt mir das Talent. Deshalb hab’ ich ihm vor Jahren die Scheidungspapiere zustellen lassen. Dieser aber, den der Sohn zum Nachtisch reicht, ist perfekt. Zum Niederknien köstlich. Und dann auch noch eine mit Spekulatiusbröseln gekrönte, passend zum Adventsessen gewählte vierschichtige Variante. „Mama, es ist nur ein Kuchen!“ Ja, aber was für einer! Ich wollte eigentlich noch weiter schwärmen, ließ es dann aber und sagte: „Machst du so einen zu Weihnachten?“ Der Sohn ließ mich ein Weilchen schmoren.

Nun ja, er und sein Käsekuchen seien ganz gut nachgefragt, da gebe es schon Vorbestellungen und der Preis von 34,99 sei nicht verhandelbar. Ich muss wohl etwas käsig geguckt haben. „Scherz, Mutti“, erlöste er mich und schob mitten in meine Erleichterung taktisch klug hinterdrein: „Zutaten kaufst du, gebacken wird bei dir.“ Abgemacht!