„So wie bei Uropa früher im Keller mit dem Einweckkompott...“

Wenn das kein blitzsauberes Eigentor war. Als der Sohn vor ein paar Tagen zu uns kam und wir uns mit einer Umarmung begrüßten, sagte ich: „Deine Klamotten riechen irgendwie...“ Er zog eine Augenbraue hoch zum Kilimandscharo-Dreieck: „Wie ‘irgendwie’?“ Na so ein bisschen kellerklamm, als hätten sie in zu feuchter oder kalter Luft trocknen müssen, ich meine ja nur, weil ihr heizt ja in eurer WG nicht, was ich eh verwegen bis blöd finde, weil nicht nur die Bausubstanz darunter leidet, sondern auch deine Bronchien, wärmst du die wenigstens mit einer Wärmflasche, das hat dir als Kleinkind auch immer gut getan, ich mach mir halt nur Sorgen, hast du genug Asthmaspray und nicht, dass die Wäsche eines Tages auf der Leine im Flur gefriert, ich mein’ ja nur, ich hätte so eine dezente Note von Keller, überhaupt nicht schlimm, so wie bei Uropa früher im Keller mit dem Einweckkompott, in der Nase gehabt. „Findste?“ Gestern nun kam er zum Essen. Mit einem mülltonnengroßen Sack voll Dreckwäsche. Vielleicht hätte ich ja doch recht gehabt, sagte er und wuchtete die 5 Trommeln Wäsche vor die Maschine. Mir muss wohl eine Augenbraue verrutscht sein, denn er sagte: „Was denn? Ich will nur nicht, dass du dich sorgst.“ Na, schönen Dank auch!