Na, aber dann gibt es bei uns auch immer noch was sehr individuelles, das über den schnöden Kauf eines Konsumguts hinausgeht.

Was man eben so schenkt zum Geburtstag. Einen Ventilator, der die 50 Grad warme Raumluft im Zimmer unterm unisolierten Dach zumindest in Bewegung bringt. Was zum Anziehen, was echt nötig war (neue Jeans), was zum Anziehen, was so was von unnötig war, aber allen Spaß gemacht hat (T-Shirt mit psychedelisch dreinschauender Schildkröte), einen Nachttisch, unaufgebaut im Karton, der bestimmt, ich wette drauf, in fünf Jahren, wenn der Vogel seinen Doktor hat und im Bollerwagen durch die Stadt gezogen wird, noch immer so dasteht.

Im Karton. Weil ein Leben ohne Nachttisch zwar kompliziert, aber möglich ist. Ein Buch, an dem wenigstens die Eltern ihr bildungsbürgerliches Mütchen kühlen konnten. Na, aber dann gibt es bei uns auch immer noch was sehr individuelles, das über den schnöden Kauf eines Konsumguts hinausgeht. Dieses Mal: Wanderung zur Braunschweiger Hütte. Am liebsten alle 4, The Fab Four Jasper. Der Sohn besah sich den von seinem Vater, wie ich fand, künstlerisch mindestens auf Kunstvereinsniveau gestalteten Gutschein zunächst freudig, legte ihn dann aber doch beiseite. Ich natürlich, Tremolo in der Stimme: „Findste doof?“ Er: „Nö, aber ich hab noch ’ne Sonnenaufgangswanderung zum Brocken aus dem letzten Jahr ausstehen.“ Ok, Gutscheine sind heikel. Ich hab auch noch eine Schublade voll davon . . .