„Was hat Hippokrates dazu gesagt?“

„Wenn ein Koch verliebt in seine Küchenhilfe ist, dann versalzt er die Suppe oder was auch immer, weil er nicht mehr auf die Menge Salz achtet, die er benutzt, sondern nur noch Augen für die Frau hat. Hat mir ein Koch erklärt“, erklärte mir jetzt ein Freund die Redewendung, dass versalzenes Essen den verliebten Koch verrät. Kann sein.

Es gibt da aber auch noch eine andere Erklärung, die mit Liebe zu tun hat. Und die hat ihren Ursprung in der Antike, als Salz noch zu den kostbaren Gewürzen gehörte. Salz galt den Griechen als Aphrodisiakum, also als ein Mittel, um die sexuelle Lust am Partner zu wecken oder sogar zu steigern. Insbesondere standen Männer, deren Potenz nicht recht zufriedenstellend war, im Verdacht, an Salzmangel zu leiden. Also wurde ordentlich mit Salz gewürzt. Medizinisch gesehen ist das sehr fragwürdig. Man muss sich fragen, was die Herren Griechen gegen den hohen Blutdruck unternahmen. Was hat Hippokrates dazu gesagt?

Im 16. und 17. Jahrhundert, so kann man es nachlesen, wurde scherzhaft empfohlen, den Ehepartner einzusalzen. Den Rat gab es zu lesen oder im Bild zu sehen. Es soll einen Holzschnitt geben, der vier Frauen zeigt, die ihre Ehemänner auf einem Pökelfass einsalzen. Bildunterschrift: „Unsere Männer sind so edel und süß, dass sie gerne unseren Dienst ertragen... Deshalb salzen wir sie auf dem Salzfass von vorne und hinten ein, um ihr Geschlecht noch stolzer zu machen.“

Wie gesagt, das ist ein Scherz...