Es gibt sogar einen Kompass im Internet, der mir verrät, was ich mit meiner mal­t­rä­tie­rten Körpermitte tun sollte.

Neulich schrieb ich überaus wohlwollend über unser neues Auto. Lobhudelte das großzügige Platzangebot im Innern. Und nun knackste nach nur anderthalbstündiger Autofahrt in den Südharz mein Rücken und ich lag danieder – zunächst auf dem Bürgersteig und später auf dem Sofa meiner Oma Erna. Hexenschuss. Selbstdiagnostiziert. Rums. Der Kurzurlaub war vermiest, bevor ich auch nur einen weiteren Fuß an die herrliche Harzer Luft gesetzt hatte. Und nun, wieder daheim, muss ich einiges für meinen Rücken tun und erfahre: Es gibt sogar einen Rücken-Kompass im Internet, der mir verrät, was ich mit meiner mal­t­rä­tie­rten Körpermitte tun sollte. Was im Trend liegt. Hier eine Auswahl: Tanzen, weil es die Muskulatur lockert und trainiert.
Hu­la-Hoop, weil es vor allem den unteren Rücken stärkt. Stand-up-Paddling, also Paddeln im Stehen, weil es den Rumpf kräftigt. Soso. Ich fange mit dem Tanzen an. Ist am einfachsten umzusetzen. Musik und Sportkleidung krame ich hervor. Ich bin voller Tatendrang und erwarte Wunder. Nur passieren diese in der Welt der Hexenschüsse leider nie. Mein Rücken schmerzt noch immer. Mir wird empfohlen, Geduld zu haben. In der Ruhe liegt die Kraft. Das fällt mir leider verdammt schwer.