„Der Schub kam an einem Sonntag, vermutlich, weil ich Zeit hatte.“

Mein Freund Francis ist Buddhist und Yoga-Lehrer. Der stets freundlich lächelnde Mann ist ein aufmerksamer Beobachter und ein gutes Beispiel dafür, wie es ist, wie das Morgenland dem Abendland auf die Beine helfen kann.

Eines Abends blickte er mich an und diagnostizierte: „Dir ist etwas über die Leber gelaufen, dir geht die Galle über und schlägt dir auf den Magen. Trink jetzt jeden Morgen Goldene Milch.“ Tage später trafen wir uns erneut. Er blickte mich an und stellte freundlich lächeln fest: „Du hast noch keine Goldene Milch getrunken.“

Ich beschaffte mir also ungesüßte Mandelmilch, gemahlenen Kurkuma, gemahlenen Zimt, gemahlenen Kardamom und Kokosblütensirup. Das ließ ich dann ein paar Tage in der Küche stehen und wartete auf den Motivationsschub, endlich Goldene Milch zu kochen. Der Schub kam an einem Sonntag, vermutlich, weil ich Zeit hatte.

Ich mischte die Zutaten nach Anweisung, kochte die wirklich goldfarbene Flüssigkeit auf und füllte sie mir in einen Trinkbecher. Wie würde sie schmecken, die Goldene Milch? Ich würde sagen, wer seinen Kaffee schwarz und ungesüßt trinkt, kann auch Goldene Milch trinken. Aus meiner Testphase ist Gewohnheit geworden und dank Kurkuma, Zimt und Kardamom geht es mir gut. Das sieht man mir an. Sagt Francis auch. Und was sagt uns das? Dass es nicht das letze Mal sein wird, dass das Abend- vom Morgenland lernt