„Wenn die Corona-Warn-App dann irgendwann ernsthaft warnt, mache ich mir womöglich nicht einmal mehr die Mühe, die Warnung zu verfolgen.“

Die Corona-Warn-App taugt nunmehr auch nur noch dazu, digitale Impfzertifikate zu beherbergen. Die Warnfunktion man in die Tonne kloppen. Nachdem ich vor einiger Zeit geschockt feststellen musste, an acht Tagen hintereinander „Risikokontakte“ gehabt zu haben, hing an einer Nachbarwohnung ein Schild, dass man in Quarantäne sei. Ich hing einen Zettel mit Hilfsangebot und Telefonnummer dazu und entspannte mich.

Mit den Leuten habe ich nichts zu tun, abgesehen vom Hallo im Hausflur, wenn man sich begegnet. Aber in dem Haus reicht das Bluetooth offenbar durch Wände und Stockwerke. Also: Alarm in der App, aber gar nichts los.

Corona-Warn-App schlägt wieder Alarm

Jetzt wieder Alarm: Risikokontakt. Zum wahrscheinlichen Zeitraum des Kontaktes lag das Smartphone in einem Schrank bei einer Sportstätte, in der ich mich ertüchtigte. Mit Maske, Abstand und Tests vorher und nachher, also ich. Wahrscheinlichkeit der Infektion: Gering, aber weil die Smartphones (offenbar ohne Abstand, Maske und Tests) in Reichweite zueinander lagen, denkt die App, man habe zwei Stunden engen Kontakt gehabt.

Auch jetzt ist die Warn-App also wieder alarmistisch-rot und ich zusehends abgestumpft. Wenn sie dann irgendwann ernsthaft warnt, mache ich mir womöglich nicht einmal mehr die Mühe, die Warnung zu verfolgen. Auch nicht so zielführend...