„Von irgendwelchen Testsystemen über uralte Zugänge auf irgendwelche Websites und Services horte ich Passwörter ohne Ende.“

Bald zehn Jahre sind es, die ich für diese Zeitung arbeite. Da hat sich einiges angesammelt an Daten, Artikeln, Erlebnissen. Und an Passwörtern. Von irgendwelchen Testsystemen über uralte Zugänge auf irgendwelche Websites und Services horte ich Passwörter ohne Ende. Man könnte es ja nochmal brauchen – und ziemlich oft braucht man es dann wirklich, und ich kenne sie noch, weil ich sie alle im Browser speichere.

Nun funktionierte neulich die Website meines Brokers nicht mehr, und ich dachte mir, dass es sicherlich helfen könnte, den Cache zu löschen. Bei der Gelegenheit machte ich gleich alle temporären Daten im Browser platt, Verlauf, Cookies – und leider auch die Passwörter. Alle. Überall. Denn auf jedem Gerät, auf dem ich im Browser angemeldet bin, wird alles synchronisiert. Nach fünf Minuten jammern und fünf Minuten fluchen fing der emotionsökonomische Teil meines Verstandes an, sich damit abzufinden. Der kleine „ich will das aber reparieren“-Part jedoch hirnte weiter und fand die Lösung: Router aus, anderes Notebook, das seit ein paar Tagen nicht an war, nehmen, offline hochfahren, damit der Browser sich nicht synchronisiert. Und tadaaa, da waren sie. Alle Passwörter noch da. Die konnte ich exportieren in eine Datei, die ich aufs eigentliche Notebook zog, um sie dort wieder zu importieren. Das ging dann nochmal gut.