Nun endet zwar nach und nach das Homeoffice, aber sie wird uns erhalten bleiben: die Videokonferenz. Die war früher nett. Neu, aufregend – und man saß zu Hause. Das mag nicht für jeden so angenehm gewesen sein wie für mich, aber eines konnten wir alle: einen Blick in die Wohnzimmer, Küchen und Abstellkammern der Kolleginnen und Kollegen werfen.

Manche bauten sich so auf, dass im Hintergrund das Bücherregal zu sehen ist, bei anderen ein künstlerisch wertvolles Bild, manche pfiffen auf die Fremdwirkung und zeigten das Gerümpel, das halt eben da war.

Nun haben immer mehr Videokonferenzler einen virtuellen Hintergrund. Wahlweise ein Bild oder einfach nur einen Weichzeichner, der den Hintergrund verschwommen darstellt. Der Kopf der Sprecherin oder des Sprechers sollte dabei von der Software erkannt werden und weiterhin scharf sein. Sollte.

Wer nämlich an einem Ort sitzt, bei dem sich der Kopf nicht deutlich vom Hintergrund abhebt (ideal wäre ein Greenscreen), der vermischt sich mit dem tatsächlichen Hintergrund. Da diffundiert schlimmstenfalls das Bücherregal in den Kopf rein. Oder aber ein Teil des sprechenden Gesichtes wird immer mal partiell unscharf. Und das Ganze wozu? Damit man sich bei den langweiligen Konferenzen nicht mehr mit dem Anblick fremder Wohnungen ablenken kann. Eine Lose-Lose-Situation.