„Wie wäre es mit einem Nicole-war-gar-nicht-so-übel-Musical?“

Komm schon, süße Fliege, wir haben das doch geübt. Nein, links herum und dann wie besprochen die elegante Landung auf den Daumennagel des schwitzenden Schachberserkers. Eins, zwei – und Abflug! Nein, so doch nicht, du dumme Nuss! Fliege, reiß dich zusammen! Fliege, hallo! Fliege, wo steckst du jetzt eigentlich?

So ähnlich, ein bisschen nervig, aber sehr lustig stelle ich mir die Arbeit am Set vor. Am Set? Ja, im Abspann des Kino-Knallers „Schachnovelle“ wird tatsächlich eine Fliegen-Trainerin erwähnt. Ganz am Schluss, aber immerhin. Und da fällt uns Zuschauern ein, dass es in dem Film (generell übrigens Kategorie „Geht so“) tatsächlich eine kurze beklemmende Szene mit Fliege gibt. Eine gelungene Szene, Hut ab, Trainerin!

Ich gehe schwer davon aus, dass die Filmfliege bei den Dreharbeiten gut behandelt worden ist: Spinnenkontrolle im Studio! Gelegentlich ein Zückerli! Und Vorsicht mit der Filmklappe! Auch könnte ich mir vorstellen, dass das Training fürs nächste Engagement schon im Gange ist. Muss ja nicht „Herr der Fliegen“ sein, was zu wenig mit Fliegen zu tun hat. Eher ein insektenseliger Reißer à la „Fliege, grüß mir die Sonne“ oder das überfällige Nicole-war-gar-nicht-so-übel-Musical „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“. Wie gesagt, ich stünde als Trainer bereit. Und hier mein Bewerbungsgedicht: Einst wollte ich, ich wär’ ein Huhn. / Sie wissen schon: nicht viel zu tun. / Doch diese Zeiten sind perdu. / Ich sag’ nur Legebatterie / Mein Traumberuf, das glaubt ja keener: / Ist seit heute Fliegentrainer.