„An der Kasse sah ich, dass die Pfifferlinge aus Litauen stammten. Das ist zu weit weg, also brachte ich das Körbchen umgehend ins Regal zurück.“

Pfifferlinge sind was Feines. Ich brate sie gern mit Zwiebeln an, gebe Salz und Pfeffer dazu und gieße sie mit Brühe ab. Anschließend drapiere ich die Pilze auf Bandnudeln und habe ein schmackhaftes Menü. Neulich im Supermarkt sind mir besonders hübsche Pfifferlinge ins Auge gefallen. Sie waren groß und sauber und leuchteten beinahe orange. Das Körbchen landete im Einkaufswagen. An der Kasse sah ich, dass die Pfifferlinge aus Litauen stammten. Das ist zu weit weg, also brachte ich das Körbchen umgehend ins Regal zurück. Nun gut, dachte ich, wenn ich keine Pfifferlinge aus Deutschland kaufen kann, radele ich einfach selbst in den Wald und pflücke mir welche. Kann doch nicht so schwierig sein: Es ist Herbst, Pilzzeit und meine Großeltern und mein Vater stammen schließlich aus dem Harz. Pfifferlinge, Hallimasch und Maronen erkenne ich gerade noch, ohne dass ein Blick ins Pilzbuch nötig wäre. Vollbepackt mit Pilzmesser und Körbchen berichtete ich meinem Vater von meinem verheißungsvollen Plan. Dieser lächelte nur und tätschelte meine Schulter: „Dann viel Erfolg, Birte. Ich finde Pfifferlinge für gewöhnlich nur im Frühsommer und nicht im Herbst.“