„Ich bin nicht gegen wortverspielte Werbung, ganz und gar nicht.“

Es war ja so schwül vor ein paar Tagen. Stockschwül, falls man das sagen kann. Ich eierte, schlich, schlierte am Mittag unter sengender Sonne durch die Braunschweiger Innenstadt. Da sah ich das Schild an einem Fahrrad-Laden. Mit einer Wortspiel-Werbung vom Allerschl…äh: feinsten. Ich bin nicht gegen wortverspielte Werbung, ganz und gar nicht.

In diesem Fall aber – wie gesagt: Es war sehr heiß. Der Slogan „machte was mit mir“, wie man so gern sagt. Es schwitzen sich mir sogar unwillkürlich ein paar Zeilen durch die Hirnrinde, schlimmschöne Reime, von denen ich glaube, dass sie einen brachialromantisch, fast rappig vorgetragenen Schlager zum überraschenden Sommerhit machen könnten. Wie geht’s Matthias Reim eigentlich so? Vielleicht wäre er der richtige Interpret.

Ach ja, fast hätte ich zu erwähnen vergessen, was auf dem Schild an dem Fahrrad-Laden steht:

Da steht: „komm vorbike“.

Ich heiß‘ nicht Solveig und nicht Mike. Mein Hirn ist weich wie Hefeteig.
Ich rauche zu viel Lucky Strike.
Und sitz‘ auf einem dürren Zweig.

Wenn ich seh’n will, sag‘ ich: Zeig! Wenn ich Ruhe will, dann schweig!
Für diese Botschaft gibt’s kein Like: Das Leben ist zu schnell vorbike!

Oder auch vorbei? Ach, einerlei...