„Ob in Müden an der Aller der Klatschmohn derzeit in prächtiger Blüte steht, weiß ich nicht.“

Beklatschen möchte ich die Leserinnen und Leser, die mir wunschgemäß ihre liebsten Beispiele für die erstaunlich vielen Wörter geschickt haben, in denen das „Klatschen“, die „Klatsche“ oder der „Klatsch“ vorkommen. Ein ehemaliger Kollege verbindet die Erwähnung der Begriffe „Klatschweib“ bzw. „Klatschbase“ sogar mit dem Hinweis, dass man diese Art des Klatschens früher vor allem Frauen angelastet habe, und zwar „aufgrund eines überwundenen Rollenverständnisses“, wie er vorbildlich hinzufügt. Dank anderer Zuschriften kann ich meine Liste um die Wörter „klatschnass“ und „Klatschmohn“ ergänzen, wobei der letztgenannte Ausdruck auf das Geräusch zurückgeht, das man mit den zusammengelegten Mohnblütenblättern erzeugen kann.

Ob in Müden an der Aller der Klatschmohn derzeit in prächtiger Blüte steht, weiß ich nicht. Dafür weiß ich, dass es auch ein Müden an der Örtze gibt und sogar ein Müden an der Mosel. Ich erwähne das, weil die Bundeswehr doch nun zwei Müden (oder Müdens?) verwechselt hat, als es um ihre Tiefflugschneisen und den Ausbau der Windkraft ging. Ich gebe zu: Die Geschichte hat mir gefallen. Einen Rest Rachsucht legt ein ehemaliger Wehrpflichtiger wohl nie ganz ab.

Noch besser aber finde ich in puncto Ortsverwechselung die Geschichte des Journalisten aus Hannover, der einst nach einem spektakulären Gewaltverbrechen ins falsche Dorf Beienrode gefahren ist. Dort war er dann zunehmend erstaunt über die verwunderten Blicke und unwilligen Antworten der Leute, die er auf der Straße fragte, wie sie mit dem Horror in der direkten Nachbarschaft umgehen…

Makaber, oder? Und sehr gern aufgewärmt und weitergetratscht. Ich bin halt ein Klatschkerl.