„Ohne das tatkräftige Zupacken einer Frau, wird vermutlich auch in italienischen Haushalten gelegentlich Land unter gemeldet.“

Mamma mia! Da ist einer Mailänder Krankenhausgesellschaft neulich ein höllischer Patzer unterlaufen. Gab natürlich einen mega Shitstorm, als der Fragebogen für Genesene nach einer Covid-Erkrankung im Netz landete. Dabei ging es eigentlich nur um die Klärung, ob die Patienten wieder vollständig regeneriert und leistungsfähig waren. Steine des Anstoßes waren Fragen nach drei Alltagsdisziplinen, die nur von Frauen beantwortet werden durften. Raten Sie? Genau: Kochen. Waschen. Putzen. Haha. Das Formblatt war dann offenbar sehr bald obsolet, die Erklärung (Übersetzungsfehler beim Übertragen eines ähnlichen Fragebogens aus dem Englischen) eher dürftig. Wie sie wissen, habe ich persönlich ja eine Schwäche für Geschlechterklischees. Auch deswegen, weil darin nicht selten ein Fünkchen Wahrheit aufblitzt. „Senza una donna“ (ums mit Zucchero zu sagen), also ohne das tatkräftige Zupacken einer Frau, wird vermutlich auch in italienischen Haushalten gelegentlich Land unter gemeldet. Ist also der eigentliche Skandal, dass die Klinikbetreiber die real existierende und himmelschreiende Ungleichverteilung der Hausarbeit mit der lapidaren Fußnote (*solo per donne als naturgegeben dokumentierten oder dass drei Kategorien (*solo per uomini (nur für Männer also) im Fragebogen fehlten: Biertrinken, Fernbedienunghalten, Fleischessen?