„19,9 Prozent sind durchgeimpft. Immerhin: Jeder beziehungsweise jede fünfte. Das lässt doch hoffen.“

Fast Halbzeit! Gestern waren 45,7 Prozent der deutschen Bürger geimpft. 21,3 Prozent der Deutschen verfügen laut Robert Koch Institut (RKI) sogar schon über den vollen Impfschutz, also den ersten wie den zweiten Pieks. In Niedersachsen sieht es ähnlich aus: 46.4 Prozent der Einwohner waren bisher einmal unter der Nadel, 19,9 Prozent sind durchgeimpft. Immerhin: Jeder beziehungsweise jede fünfte. Das lässt doch hoffen. Ich selbst bin demnächst auch dran und leiste meinen Beitrag zum Prozentsatz.

Aber es geht ja nicht nur um einen selbst. Herdenimmunität ist das Stichwort. Erst wenn die erreicht ist, wird sich das Virus ins Leere verlaufen und sich die Pandemie erledigen. Erst dann sind auch langsam die geschützt, die keine Impfung erhalten, weil sie nicht wollen oder nicht können. Das sind beispielsweise Menschen mit einem schwachen Immunsystem, alte Menschen und Kleinkinder. Bei 70 Prozent liegt diese Zielmarke. Wenn die erreicht ist, können wir aufatmen. Sie soll in Niedersachsen in nicht einmal drei Monaten erreicht sein – angenommen, alles läuft so wie bisher. Auch für Gesamtdeutschland sollen es noch etwa 90 Tage sein. Das ist in etwa die Zeit, die es braucht, um sich einen zünftigen Vollbart stehen zu lassen.

Das Virus wird weitermutieren, Experten sagen uns bereits regelmäßige Impfungen für die Zukunft voraus. Aber das ändert nichts daran, dass sich das Leben in ein Vorher und Nachher einteilen lassen wird, wenn die Impfquote von 70 Prozent erreicht ist. Bereits jetzt geht ja schon wieder viel: Konzerthallen, Museen und Sportanlagen öffnen wieder. Doch dann stellt sich endlich nicht mehr die Frage, ob man nicht doch mit dem eigenen Vergnügen jemanden gefährdet hat. Schöner Gedanke.