„Mit Sorge waren mir die knackwurstmäßig heruntergezogenen Mundwinkel aufgefallen. Klassischer Fall von Drum-herum-Drückeritis.“

Als mein Sohn in den Semesterferien („Mama, mag sein, dass du in deinem Teilzeitstudium Semesterferien hattest, bei uns gibt es so was wie Ferien nicht. Allenfalls vorlesungsfreie Zeit!“ Ich so: „Ich habe Geschichte und Germanistik für das Höhere Lehramt studiert, in Vollzeit, und kann mich dennoch an komplett verbaumelte Monate am Mittelmeer erinnern.“ Er so: „Vor tausend Jahren.“ Ich so: „Nee, aber schon anderes Jahrtausend.“) eine Strafrechtshausarbeit schreiben musste, war das echt hart. Für ihn. Für unsere Bude: der Hauptgewinn. Ständig kam er angedröppelt, unkte bisschen dies und das und kaute nebenbei die Frage raus, ob er was helfen könne. Im Garten. In der Küche. Bei der Wäsche. Beim Einkauf. Mit der Klobürste. Beim Saugen. Zunächst nahm ich alles kommentarlos an, aber irgendwann sagte ich: „Lass man gut sein.“ Denn mit Sorge waren mir die knackwurstmäßig heruntergezogenen Mundwinkel aufgefallen. Wie konnte ich nur so dämlich sein! Klassischer Fall von Drum-herum-Drückeritis. Jeder, der jemals studiert hat, ist ein Vermeidungsstratege aller erster Sahne! Ist ja noch soooooo viel Zeit bis zur Abgabe. Aber das hab` ich natürlich durchschaut! Hab` ihn voll auf Strafrecht gebürstet. Ich weiß doch selbst, wo das Leben auf den letzten Drücker endet . . . .