Wenn ich selbst gern tolle Sachen machen, beim Sachen-Machen versagen oder einfach autofahren will und nicht kann, helfen Youtube-Videos.

Seit über einem Jahr sitze ich im Home-Office, die Freizeitgestaltung eingeschränkt, die Menge sozialer Kontakte minimal. Ich will nicht jammern, es geht mir gut, viele haben es schwerer. Dennoch laboriere ich zusehends an sozialer Deprivation. Es hilft: Das Internet.

Häufig bleibe ich mittlerweile in Youtube hängen und schaue Menschen dabei zu, wie sie etwas machen. Kunststücke am Strand, Urlaub, Party. Empfehlenswert sind Schlagworte wie „People are awesome“, „Failarmy“ oder auch „Dashcam“. Wenn ich selbst gern tolle Sachen machen, beim Sachen-Machen versagen oder einfach autofahren will und nicht kann, bieten diese kleinen Schnipsel eine Ersatzdroge. Ein Stück Normalität, wenn auch nur virtuell. Bisweilen hilft es dabei, nicht durchzudrehen und durchzuhalten auf dem Weg in den Zustand, in dem wir selbst wieder sozialisieren können. Wahrscheinlich ist der soziale Entzug dann so fortgeschritten, dass drei Menschen in der Kneipe eine Überforderung sind. Hoffen wir, dass es so schlimm nicht wird und erhalten bis dahin wenigstens ein bisschen Mitmenschen-Gewohntheit per Youtube.