„Wie machste da auf dich aufmerksam? Mit äh, öh, hüstel? Auf den Tisch hauen? Gorillamäßig auf der Brust trommeln?“

Ich hätte da mal… Das kann man so aber wirklich nicht… Was halten Sie von…? Meine Herren! Sagen Sie mal, haben Sie Bohnen in den Ohren? Wissen Sie überhaupt, wie schwierig es ist, sich in Gesprächsrunden gegen diese eine popelige Oktave durchzusetzen, die Ihre von Madames Tonlage unterscheidet? Nicht? Dann stellen sie sich folgende postcoronöse Situation vor: Sie (handelsübliche Stimmlage) kämpfen sich in einer vollen Bar zur Theke vor. Selbige wird von sieben bis zehn Großneffen Ivan Rebroffs blockiert, die mehrstimmig „Kalinka“ intonieren, während Sie ein kleines Pils ordern wollen. Leider ist die bärtige Bassisten-Boygroup dermaßen mit sich selbst beschäftigt, dass Sie das mit dem Bier irgendwann abhaken. Sehen Sie! Als wäre das tonale Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau nicht misslich genug, setzen in Pandemiezeiten an sich segensreiche Video-Konferenz-Programme noch eins drauf. Forscher aus Magdeburg und Sønderborg sprechen in ihrer gemeinsamen Studie sogar von „technisch bedingter Diskriminierung“. Frauenstimmen werden bei Online-Gesprächen nämlich als weniger kompetent und charismatisch wahrgenommen, nur weil Zoom, Skype oder Teams Frequenzen ausdünnen, um das Datenvolumen zu drosseln. Schönen Dank auch! Wie machste da auf dich aufmerksam? Mit äh, öh, hüstel? Auf den Tisch hauen? Gorillamäßig auf der Brust trommeln? Kann man machen. Ich versuch’s heute erstmal sanft mit Sensibilisierung.